Damit nichts und niemand ins Rutschen kommt

Interview mit Johanna Kolckmann, Gesellschafterin der A. Kolckmann GmbH

A. Kolckmann Kind
Nachhaltig und langlebig: Die Krabbelmatte wächst mit und kann zum Spielen sowie für Gymnastik und Yoga genutzt werden

Mit der Erfindung der Antirutschmatte unter Teppichen und Tischdecken hat Claus Kolckmann Maßstäbe gesetzt. Damit legte er den Grundstein für den Erfolg der A. Kolckmann GmbH, die ihr Angebot im Laufe der Jahrzehnte ständig weiterentwickelt hat. Bis heute ist das Unternehmen aus Alfdorf im Schwäbischen Wald im Familienbesitz und weit über die Grenzen Deutschlands aktiv.

„Der wichtigste Erfolgsfaktor für unser Unternehmen war die Idee meines Vaters Claus Kolckmann, eine Anti-Rutschmatte zu entwickeln und dieses Produkt kontinuierlich zu verbessern“, beschreibt Johanna Kolckmann, Gesellschafterin der A. Kolckmann GmbH. „Wir sind die Pioniere der Teppichunterlagen und haben sie als erstes Unternehmen weltweit erstmalig 1964 auf der Messe Heimtextil in Frankfurt vorgestellt. Seit dieser Zeit besitzen wir Patente auf verschiedene Produkte und haben erst kürzlich eine neue Teppichunterlage patentieren lassen. Bis heute tüfteln wir – wie mein Vater – weiter an unseren Produkten, um sie besser zu machen.“ Längst hat sich das Produktspektrum erweitert und heute machen Bodenbeläge, Teppich-, Verlege- und Tischdeckenunterlagen sowie technische Matten, Yoga- und Babymatten das Portfolio des Familienunternehmens aus.

Johanna Kolckmann, Gesellschafterin der A. Kolckmann GmbH
Johanna Kolckmann, Gesellschafterin der A. Kolckmann GmbH

Eigene Weberei

Eine Besonderheit von A. Kolckmann ist die große Fertigungstiefe innerhalb des Betriebes. „Wir haben die komplette Wertschöpfungskette bei uns im Haus“, verdeutlicht die Gesellschafterin. „Wir weben das Grundgewebe selbst, wir beschichten es und wir konfektionieren es auch – alles hier an unserem Firmensitz in Alfdorf.“ Besonders ist auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens.

„Unsere Yogamatte ist aus der Teppichunterlage heraus entstanden“, erinnert sich Johanna Kolckmann. „Aus der Yogamatte wurde unsere Krabbelmatte konzipiert. Ein Standbein sind unsere technischen Produkte für die Industrie. Eine weitere wichtige Säule im Portfolio sind Sicherheitsmatten für den Außenbereich, die mit Granulat beschichtet sind und deshalb eine starke Anti-Rutschwirkung haben. Ihren Einsatz finden sie zum Beispiel vor Altersheimen, wo Menschen gerade im Winter schnell stürzen können.“

Familienbetrieb

Gemeinsam mit ihren drei Geschwistern Ariane, Georg und Claus Joachim ist Johanna Kolckmann Gesellschafterin des Unternehmens, das heute 45 Menschen beschäftigt und einen Jahresumsatz von 8,5 Millionen EUR erwirtschaftet. Doch auch das operative Geschäft ist mit der Familie verbunden, denn Geschäftsführer Cornelius Sorg ist der Cousin von Johanna Kolckmann. Um auf sich aufmerksam zu machen ist die A. Kolckmann GmbH auf Fachmessen präsent, teils als Aussteller, teils als Besucher. Mit einem eigenen Stand ist das Unternehmen zum Beispiel auf der ‘Domotex’ in Hannover und auf der Münchener ‘Bau’ vertreten.

A. Kolckmann Wohnzimmer
Neuestes Patent: Die Anti-Rutschunterlage AKO PRIMA besteht aus einem PSE-Glasgarngewebe, ummantelt mit einem speziellen Acrylatschaum

Kernmarkt Europa

Knapp 40% des Umsatzes erzielt der Familienbetrieb außerhalb Deutschlands. Obwohl auch Kunden in Japan, Neuseeland und Australien beliefert werden, liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem europäischen Markt. Die Langlebigkeit der Matten ist sicherlich gerade heute ein wichtiger Aspekt. So werden auf verschiedene Produkte zehn Jahre Garantie gegeben. Nachhaltigkeit steht auch im Fokus eines Referenzprojektes. „Die BASF hat einen Weichmacher entwickelt, der zu 100% aus Kunststoffabfällen besteht“, erklärt Johanna Kolckmann. „Und wir sind im Moment die Einzigen, die diesen umweltfreundlichen Weichmacher für Yogamatten einsetzen.“

A. Kolckmann Eingang
Wenn Trittsicherheit und Rutschfestigkeit – vor allem im Winter – gefragt sind: AKO-Sicherheitsmatte

Für die kommenden Jahre möchte die Gesellschafterin für das Unternehmen auf jeden Fall den aktuellen Status halten und weiterhin gut am Markt präsent bleiben. Vor allem aber möchte sie – trotz der heute wahrlich schwierigen Zeiten – weiter positiv in die Zukunft schauen.