Ohne Fett, ohne Mühe
Interview mit Grit Hofmann, Geschäftsführerin
In den meisten Restaurants und Schnellrestaurant-Küchen steht Frittieröl selten ganz oben auf der Prioritätenliste, obwohl es eine entscheidende Rolle für die Lebensmittelqualität spielt und effizientere und nachhaltigere Betriebsabläufe ermöglicht. In diesem Interview mit dem European Business teilt Grit Hofmann, Geschäftsführerin des traditionsreichen Frittierölherstellers Mamito, mit, was bei Hochleistungsprodukten wirklich zählt.
European Business: Frau Hofmann, seit Oktober 2024 ist Mamito Teil von SELS, einem Rapsölproduzenten mit Sitz in Neuss, Deutschland, dessen Geschichte sich über mehr als 100 Jahre erstreckt – eine strategische Akquisition, die klare Synergien bietet.
Grit Hofmann: Mamito unterstützt weiterhin seine Kunden im Lebensmittelservice mit allem, was sie zum Frittieren benötigen – außer natürlich das Lebensmittel selbst. Im Mittelpunkt unseres Produktportfolios steht Rapsöl, das wir in einer breiten Palette von Formeln anbieten. Dies bietet unseren Kunden – und letztendlich den Verbrauchern – erhebliche Vorteile in Bezug auf Kosten und Qualität, beginnend mit einem reichen Geschmackserlebnis. Während die meisten Frittieröle und -fette einen ausgeprägten Nachgeschmack im Endprodukt hinterlassen, tun dies unsere nicht. Wir betrachten unser Rapsöl einfach als Mittel, um Wärme auf das Lebensmittel zu übertragen – damit es schön knusprig wird, ohne dass dabei der Geschmack beeinträchtigt wird. Pommes frites, die in unserem Öl gebraten werden, schmecken nach den Kartoffeln, aus denen sie gemacht sind. Bei Süßkartoffeln ist der Effekt sogar noch ausgeprägter. Das Gleiche gilt für Donuts oder gefüllte Gebäckstücke, wie frühe Experimente unseres Teams gezeigt haben – obwohl wir noch nicht aktiv den Bäckerei-Segment ansprechen.
European Business: Neben der Produktqualität machen die Produkte von Mamito auch geschäftlich Sinn.
Grit Hofmann: Unsere Produkte kosten unweigerlich mehr als herkömmliche Frittieröle – aber für viele Gastronomen sind sie dennoch die kosteneffektivste Lösung. Das liegt daran, dass unsere konzentrierte Formel die Nutzungsdauer des Frittierfetts dramatisch verlängert – manchmal um das Dreifache oder sogar Fünffache im Vergleich zu Standardalternativen – und gleichzeitig erhebliche Nachhaltigkeitsgewinne bietet, indem die Kohlenstoffemissionen entlang der gesamten Lieferkette stark reduziert werden. Gleichzeitig absorbieren in Mamito frittierte Lebensmittel deutlich weniger Öl. Das bedeutet, dass die Gäste weniger Fett zu sich nehmen und die Betreiber den Gesamtölverbrauch senken. Doch das sind nur einige der Kernvorteile unserer Produkte: Mamito produziert auch deutlich weniger Geruch als viele Konkurrenzprodukte, beschleunigt den Frittiervorgang und enthält keine synthetischen Zusatzstoffe. Unsere größte Herausforderung als Unternehmen ist es, diese bedeutenden Vorteile klar und überzeugend zu kommunizieren – denn wenn Küchenleiter auf dem Großmarkt einkaufen, steht die Auswahl des besten Frittieröls oft nicht ganz oben auf ihrer Einkaufsliste.
European Business: Wie überzeugen Sie also Kunden, sich für Mamito zu entscheiden?
Grit Hofmann: Wir setzen auf ein engagiertes und sachkundiges Vertriebsteam – Fachleute, die die tägliche Realität von Köchen und Küchenleitern wirklich verstehen, denn alle haben vor ihrem Eintritt in unser Unternehmen selbst in der Gastronomie gearbeitet. Diese Erfahrung ermöglicht es ihnen, eine Beratung zu bieten, die in der realen Küchenpraxis verwurzelt ist, und Expertenrat zu allen Fragen rund ums Frittieren zu geben: Wie oft wird das Öl gewechselt? Wie häufig wird das Frittiergerät gereinigt? Ist die aktuelle Küchenausstattung wirklich auf das bewältigte Volumen ausgerichtet, oder gibt es Raum für Verbesserungen? Und welche Anpassungen könnten vorgenommen werden, um die Frittierleistung zu verbessern – oder sogar den Betrieb insgesamt effizienter zu gestalten? Diese Arten von Gesprächen bringen unseren Kunden wirklich einen Mehrwert, mit einem klaren Fokus auf Ergebnisse.
European Business: Auf welche Innovationen konzentriert sich Mamito derzeit?
Grit Hofmann: Im Moment erfinden wir unser Kernprodukt nicht aktiv neu – aus dem einfachen Grund, dass wir bereits ein Qualitätsniveau erreicht haben, das sehr nah an der Perfektion ist. Unser Innovationsansatz wurde immer von einem einfachen Prinzip geleitet: echten Wert für Kunden und Verbraucher schaffen. Deshalb verfolgen wir Innovationen nie um ihrer selbst willen, sondern nur, wenn sie das Verbrauchererlebnis deutlich verbessern und zur Effizienzsteigerung der Restaurantprozesse beitragen. Derzeit sehen wir das größte Potenzial in der weiteren Verbesserung unserer Nebenprodukte – zum Beispiel unserer lebensmittelsicheren Reinigungslösungen, die vollständig frei von chemischen Zusätzen sind. Am wichtigsten ist, dass unser Versprechen so stark bleibt wie immer: Wir vereinfachen die Frittierprozesse in der Küche – und liefern ein konstant zufriedenstellendes Geschmackserlebnis auf dem Teller.