Geschmack, Vertrauen und Tradition: Asien trifft Österreich und darüber hinaus
Interview mit Joseph Abraham, CEO von MULACKAL Handel Ges.mbH
Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt Joseph Abraham mit seinem Familienunternehmen MULACKAL den österreichischen und europäischen Markt für asiatische Lebensmittelprodukte. Mit einem Portfolio von mehr als 3.000 Artikeln und einem starken Engagement für Qualität, Logistik und Nachhaltigkeit ist MULACKAL zu einer vertrauenswürdigen Marke für authentische Zutaten und moderne Bequemlichkeit in der asiatischen Küche geworden.
European Business: Herr Abraham, seit über 30 Jahren importieren Sie asiatische Lebensmittelprodukte nach Österreich durch Ihr Unternehmen, MULACKAL. Wie würden Sie Ihre derzeitige strategische Position auf dem europäischen Markt definieren?
Joseph Abraham: Unser Portfolio umfasst jetzt mehr als 3.000 Produkte – von Kokosmilch und Reis bis hin zu Gewürzen und Meeresfrüchten. Das erlaubt uns, europäischen Verbrauchern eine außergewöhnlich breite Palette an authentischen Zutaten und gebrauchsfertigen Produkten aus ganz Asien anzubieten. Unser Ziel ist es, das vollständige Spektrum der asiatischen Küche in Europa leicht zugänglich zu machen.
European Business: Wie aufgeschlossen sind europäische Verbraucher heutzutage gegenüber solchen Produkten?
Joseph Abraham: In den letzten drei Jahrzehnten haben wir einen kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage gesehen. Zum Beispiel sahen viele Verbraucher in Österreich Reis in den Anfangstagen unseres Unternehmens als ein generisches Produkt an.
Aber Basmati, mit seinem Aroma und seiner Qualität, stach schnell hervor. Was mit dem Import eines Containers Basmati pro Jahr begann, ist auf fünf Container pro Monat angewachsen – ein Beweis dafür, wie sehr das Verbraucherbewusstsein sich entwickelt hat. Außerdem ist als verantwortungsbewusster Importeur die Produktsicherheit immer oberste Priorität für uns. Deshalb haben wir einen strengen dreistufigen Qualitätskontrollprozess eingerichtet: Die Produkte werden zunächst im Herkunftsland vor dem Export inspiziert; dann noch einmal am europäischen Eintrittshafen wie in Bremerhaven, Deutschland; und schließlich ein drittes Mal in unseren Einrichtungen in Österreich. Das stellt sicher, dass jeder von uns verkaufte Artikel die strengen Sicherheits- und Qualitätsstandards, die in Europa erforderlich sind, erfüllt und 100% sicher für den Verzehr ist.
European Business: Die Verwaltung dieser Lieferkette muss erhebliche logistische Komplexität beinhalten – wie stellen Sie reibungslose Abläufe sicher?
Joseph Abraham: Die logistischen Herausforderungen sind in den letzten Jahren definitiv gewachsen. Vor der Covid-Pandemie dauerte der Versand von Indien nach Europa typischerweise 25 bis 30 Tage. Diese Dauer hat sich in einigen Fällen mehr als verdoppelt und liegt jetzt im Durchschnitt zwischen 45 und 75 Tagen. Gleichzeitig sind die Transportkosten deutlich gestiegen. Glücklicherweise profitiert MULACKAL von einem hocherfahrenen und gut koordinierten Team, das effiziente Lösungen für selbst die kompliziertesten logistischen Probleme finden kann. Wir pflegen auch enge Partnerschaften mit unseren Produzenten und anderen Stakeholdern in den Herkunftsländern – nicht nur um Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten, sondern auch um die gesamte Lieferkette so weit wie möglich zu optimieren.
Wirtschaftsforum: Welche Produkttrends beobachten Sie derzeit auf dem Markt?
Joseph Abraham: Während unsere zeitlosen Klassiker wie Reis, Meeresfrüchte und Gewürze nach wie vor sehr beliebt sind, haben wir einen signifikanten Anstieg der Nachfrage nach Fertiggerichten festgestellt, insbesondere unter jüngeren Generationen. Produkte wie unser bereits in Indien verpacktes fertig gekochtes Tikka Masala benötigen nur noch ein Aufwärmen, bevor sie genossen werden können – vielleicht mit etwas frischem Naan-Brot. Auch hier arbeiten wir eng mit unseren lokalen Partnern zusammen, um die hohen Qualitätsansprüche des europäischen Marktes zu erfüllen. Unsere Marken. Unser Stolz. Unsere eigenen Marken – MULACKAL, MIJIA, SUMIKO und DOSTI – genießen seit Jahren Vertrauen in Österreich und Europa. Bekannt für authentischen Geschmack, unvergleichliche Qualität und nachhaltige Werte, verkörpern sie unsere Leidenschaft für Exzellenz. Ihr anhaltender Erfolg ist ein Zeugnis des MULACKAL-Erbes – und unser Antrieb, durch Innovation zu führen.
European Business: Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen?
Joseph Abraham: Nachhaltigkeit war schon immer ein Grundprinzip für uns. Wir bieten ausschließlich Produkte höchster Qualität an, die in der EU zugelassen sind, denn wir glauben, dass das Angebot der bestmöglichen Erfahrung für unsere Kunden mit der Produktintegrität beginnt. Während sich einige Konkurrenten darauf konzentrieren, Waren schnell und billig zu bewegen, hat unsere Philosophie stets sowohl Qualität als auch Umweltverantwortung priorisiert. Es war mir wichtig, diese Denkweise auch an die nächste Generation bei MULACKAL weiterzugeben – an meine Töchter und meinen Schwiegersohn, die jetzt aktiv in unserem Familienunternehmen tätig sind. Aber unser Engagement endet nicht auf Produktebene. Energie sparen – unsere Zukunft und den Planeten schützen. Unser 5.000 m² großes Büro- und Lagergebäude in Wien arbeitet jetzt nahezu CO₂-frei – betrieben durch integrierte thermische Energie für das gesamte Gebäude, die seit 2014 aus unseren Tiefkühlsystemen gewonnen wird, und unterstützt durch eine 350 kW Solaranlage, die 2024 installiert wurde.
2015 wurde MULACKAL offiziell vom Österreichischen Bundesministerium im Rahmen des klimaaktiv Programms für seinen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele Österreichs ausgezeichnet.
Nachhaltigkeit ist kein Trend – es ist unsere Verantwortung.