Schneefreuden: Der Berg ruft

Interview mit Philipp Steinlechner, Geschäftsführer der Bergbahnen Lungau GmbH & Co. KG

Bergnahnen Lungau Panorama

Das österreichische Skigebiet Grosseck-Speiereck im Salzburger Lungau ist klein, aber fein: Wintersportler und Familien finden hier beste Bedingungen für einen erlebnisreichen Winterurlaub vor. Für ein Angebot, das bei den Gästen ankommt, sorgt die Bergbahnen Lungau GmbH & Co. KG, die in Mauterndorf ihren Sitz hat. Sie garantiert sogar Schneefall. Der ist oft, aber nicht immer natürlich. Aber immer umweltfreundlich.

Schon in den 1960er-Jahren war der Salzburger Lungau ein idealer Ort für Wintersport. Dessen Potenzial wurde von ansässigen Unternehmern erkannt. So wurde in dieser Zeit das Unternehmen Bergbahnen Lungau gegründet. „Es handelte sich um einen Zusammenschluss verschiedener Unternehmen und einer Agrargemeinschaft. Sie haben Unternehmer aus Mauterndorf beauftragt, einen Sessellift zu bauen“, erzählt Geschäftsführer Philipp Steinlechner.

Bis in die späten 1990er-Jahre existierte das Unternehmen in unterschiedlichen Rechtsformen. 1998 ging es in Konkurs. Das angeschlagene Unternehmen wurde von der Gemeinde und vier anderen Liftbetreibern aus Obertauern und Aineck übernommen. Seit 2017 ist die Tauernlift GmbH aus Obertauern 100%-ige Eigentümerin.

Bergbahnen Lungau Skifahren
Kinder, sportliche Pistenfahrer und Familien kommen im Skigebiet Grosseck-Speiereck voll auf ihre Kosten

Philipp Steinlechner ist 2016 bei Tauernlift eingestiegen, wo er zuvor schon mit 18 Jahren Gesellschafter geworden war. Seit 2019 ist er Geschäftsführer der Bergbahnen Lungau GmbH & Co. KG. Er erzählt von den Hochs und Tiefs der zwei vergangenen Jahre: „2020 war superstark, bis Mitte März der Lockdown kam. Der erfolgreiche Start hat uns über die Krise hinweggeholfen. Die Sommer waren ok, da die Corona-Zahlen niedrig waren. Aber der Winter 2020/2021 war eine Katastrophe. Die Saison 2021/2022 ist zögerlich gestartet, da nur Take-away und bis 17. Dezember keine Beherbergung erlaubt war. Danach lief das Geschäft gut.“ Der letzte Betriebstag wird in dieser Saison der Ostermontag sein. „Wir werden dieses Jahr einen langen März haben“, sagt Philipp Steinlechner.

Attraktive Sport- und Freizeitangebote

Grosseck-Speiereck liegt zwischen Katschberg und Obertauern. Das Gebiet hat ein großes Freigelände und viele Attraktionen für Kinder zu bieten wie zwei Skischulen, Torläufe, Fun-Areas und ein Hexenwald. Im Skigebiet stehen den Wintersportlern zwei Zubringerbahnen, zwei Kabinenbahnen, acht Einseilumlaufbahnen (EUBs), eine Gipfelbahn mit Vierersesseln sowie drei Schlepp- und drei Sessellifte zur Verfügung.

Die Pisten umfassen rund 50 km. „Sie sind für sportliche Pistenfahrer geeignet. Auch Freeriden ist bei uns möglich und in Form von Touren sehr beliebt. Das Gebiet ist auch für Familien bestens geeignet“, betont Philipp Steinlechner. In 2.000 m Höhe befindet sich die Speiereck-Schutzhütte. Dort stehen zur Übernachtung Doppelzimmer und Bettenlager zur Verfügung. „Aus der Sauna kann man einen tollen Ausblick genießen“, so der Geschäftsführer.

Bergbahnen Lungau Impressionen
Ob ambitioniertes Training oder Torlauf für Kinder – für Abwechslung ist gesorgt. Einen grandiosen Ausblick bietet die Speiereck-Schutzhütte (Mitte), die für Übernachtungen zur Verfügung steht

Im Ort selbst befinden sich mehrere Drei- und Viersternehotels, zahlreiche Hotels Garni, Ferienwohnungen sowie privat vermietete Gästezimmer. Für Philipp Steinlechner hat ‘sein’ Skigebiet mehrere Vorteile gegenüber den umliegenden: „Es ist überschaubar und die Pisten sind freier. Wir sind nicht so überlaufen wie andere Gebiete und auch nicht so hochgezüchtet.“

Gute Schneelage

Im Winter sind 50 Mitarbeiter bei der Bergbahnen Lungau GmbH & Co. KG beschäftigt. Die meisten Besucher kommen aus Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien, einige auch aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Polen.

In den letzten vier Jahren sei ab Anfang Dezember immer viel Schnee gefallen. „Dass wir eine fantastische Schneelage haben, spricht sich herum und ist gut für unseren Ruf“, sagt Philipp Steinlechner. Dennoch geht es nicht ohne mechanisch oder technisch erzeugten Schnee. Dafür werden Beschneiungsspeicher über das Jahr mit natürlichem Schnee oder Schneeschmelze aufgefüllt. Der Strom für die Schneeerzeugung stammt zu 100% aus Wasserkraft.

Im Sinne der Umwelt ist auch der Zusammenschluss aller Skigebiete in der Region bei der Personenbeförderung: „Wir fördern das Bussystem, damit nicht alle Besucher mit dem Auto fahren“, berichtet der Geschäftsführer. Einen wesentlichen Grund für die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens sieht er darin, dass man immer wieder investiert habe und nie stehengeblieben sei. Für 2022 hofft er auf eine gute Saison, ohne erneute pandemiebedingte Schließungen.