Mittelständisch und mit Bodenhaftung

Interview

DUVENBECK Logistik GmbH

Es ist die abwechslungsreiche Aufgabe, die Mag. Norbert Joichl reizt. Seit zwölf Jahren ist er bei der DUVENBECK Logistik GmbH beschäftigt, seit 2005 als Geschäftsführer. „Die Branche ist sehr interessant“, so sein Fazit. „Langeweile gibt es nie.“ Der Logistikfachmann hat sein Büro im österreichischen Graz und kümmert sich innerhalb des Unternehmens um Osteuropa. Die weitaus meisten Kunden stammen aus der Automobilindustrie, doch sind die Logistikspezialisten auch für andere Branchen tätig. Trotz der mittlerweile erreichten Größe sieht sich die Firma immer noch als mittelständisches Unternehmen, das die Bodenhaftung nicht verloren hat und auf „alte Tugenden“ wie Zuverlässigkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit setzt.

Seit der Gründung 1932 hat sich DUVENBECK im Laufe der Jahrzehnte vom Transportunternehmen zur Spedition entwickelt. Mit der DUVENBECK Logistik GmbH ist Graz einer von 36 europäischen Standorten der deutschen Unternehmensgruppe, die in Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien, der Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn mit Tochterfirmen und Niederlassungen Präsenz zeigt.

Die im westfälischen Bocholt ansässige DUVENBECK Unternehmensgruppe ist eine Holding mit flachen Hierarchien, in der alle Firmen als Tochter- oder Schwesterunternehmen agieren. Sämtliche Ländergesellschaften arbeiten sehr eigenständig. Standardprodukte wie Reporting-Tools und Verkaufsvorgaben werden den spezifischen Gegebenheiten der einzelnen Länder und Firmen angepasst.

Mag. Norbert Joichl, Geschäftsführer der DUVENBECK Logistik GmbH
Mag. Norbert Joichl, Geschäftsführer der DUVENBECK Logistik GmbH

Vom Transport zur Logistik

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich DUVENBECK vom reinen Transportunternehmen zu einer vielseitigen Spedition entwickelt. So ist der Betrieb gemeinsam mit den OEMs gewachsen und hat sich mit Qualitätsprüfungen und integrierten Fertigungsschritten deren speziellen Anforderungen angepasst. Heute umfasst das Portfolio Transportdienstleistungen sowie Aufgaben einer Gebietsspedition mit dem Sammeln und Sortieren von Waren.

Unterwegs auf den Straßen Europas: Fahrzeug von DUVENBECK
Unterwegs auf den Straßen Europas: Fahrzeug von DUVENBECK

Die DUVENBECK Logistik GmbH sieht Osteuropa, wo Dreiviertel ihres Umsatzes erzielt werden, als Bezugsregion an. Darüber hinaus wird Standardlogistik angeboten, unter anderem just-in-sequence-Transporte vom eigenen Lager an die Produktionslinie der Kunden. Für Transporte unterhält DUVENBECK einen eigenen Fuhrpark mit knapp 1.500 Fahrzeugen, einschließlich Wechselbrückenfahrzeugen, Megatrailern sowie Gliederzügen.

IT optimieren

Aktuell befasst sich DUVENBECK intensiv mit dem Thema Industrie 4.0. Hier ist das Unternehmen auf einem guten Weg. „Wir streben die automatisierte Datenverarbeitung vom Eingang des Auftrags bis zum Ziel an“, verdeutlicht Mag. Norbert Joichl. Um Daten noch genauer zu erfassen und zu verarbeiten wird auch die eigene IT weiter optimiert.

Eigene Akademie

Großen Wert legt DUVENBECK auch auf die Wissensvermittlung „Zurzeit bauen wir eine eigene Akademie auf, um unsere Mitarbeiter aus- und fortzubilden“, erklärt der Geschäftsführer. Auf diese Weise soll das Unternehmen auch für die nächste Generation attraktiv bleiben.

Schwerpunkt Osteuropa: Hier ist DUVENBECK besonders stark vertreten.
Schwerpunkt Osteuropa: Hier ist DUVENBECK besonders stark vertreten.

Ein Herzensanliegen ist Mag. Norbert Joichl auch das Ansehen der Speditionsbranche, das nach seiner Auffassung besser als ihr Ruf ist: „Der Beruf ist sehr interessant. Wir versuchen, die Mitarbeiter zu motivieren und ihre Stärken zu fördern. Dazu gehört natürlich auch eine attraktive Vergütung.“

Positive Unternehmenskultur

Die positive Unternehmenskultur sieht Mag. Norbert Joichl ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal an: „Wir setzen auf den Wert des Mitarbeiters.“ Trotz der Internationalität bietet DUVENBECK individuelle Leistungen, gepaart mit einem hohen Standard.

Eine weitere Stärke ist der eigene Fuhrpark, der rund die Hälfte aller Transporte übernimmt. Dadurch kann das Unternehmen viel flexibler reagieren und auch qualitativ anspruchsvollere Aufgaben übernehmen. So ist DUVENBECK viel weniger von Subunternehmen abhängig als so mancher Konkurrent.

Betriebsgelände von DUVENBECK: Kecskemet ist einer von 36 europäischen Standorten.
Betriebsgelände von DUVENBECK: Kecskemet ist einer von 36 europäischen Standorten.

Mit Pferdegespann gestartet

Die Geschichte des Unternehmens reicht zurück bis in das Jahr 1932, als Christian Duvenbeck mit einem Pferdegespann sein Umzugsunternehmen gründete. Aus 50 Mitarbeitern im Jahr 1992 sind mittlerweile 5.500 geworden. Mitte der 1990er Jahre erfolgte nämlich der Schritt vom deutschen zum internationalen Unternehmen. Seit dieser Zeit ist DUVENBECK sehr stark gewachsen.

Von den 500 Millionen EUR Umsatz der Duvenbeck Gruppe werden mehr als die Hälfte außerhalb von Deutschland erwirtschaftet. Längst geht es bei DUVENBECK nicht mehr nur um Transporte. So werden unter anderem auch Hinterachsen für einen namhaften Automobilhersteller gefertigt. Da sich das Portfolio sehr in die Breite entwickelt hat, ist die Abhängigkeit von einzelnen Kunden deutlich geringer geworden.

80% der Kunden stammen aus der Automobilindustrie. Weitere Branchen sind Kunststoff- und Elektronikindustrie. So ist DUVENBECK nicht nur für namhafteste Hersteller der Autoindustrie tätig, sondern übernimmt auch Logistik und Transport der Glasflaschen für Branchenkenner der Getränkeindustrie. Den Vertrieb des Unternehmens verantwortet das zentrale Key Account Management, das zum Beispiel die großen OEMs betreut. Regionale Niederlassungen hingegen kümmern sich um die Kunden vor Ort. Zudem ist DUVENBECK auf der Fachmesse „Transport und Logistik“ vertreten.

Umfassende Dienstleistungen: DUVENBECKs Lagerlogistik
Umfassende Dienstleistungen: DUVENBECKs Lagerlogistik

Klassische Werte

Bodenständigkeit, klassische Werte und Kundenorientierung machen für Mag. Norbert Joichl den Erfolg von DUVENBECK aus. Innovationskraft stellt das Unternehmen nicht zuletzt mit moderner Flotte, ökologischem Fußabdruck und Umweltschulungen der Fahrer unter Beweis. Qualitatives Wachstum, Optimierung der Ausbildung und Industrie 4.0 sollen das Unternehmen weiter voranbringen.