Spielerisch lernen, mit Freude die Welt entdecken
Interview mit Gerhard Gollnest, Gesellschafter der Gollnest & Kiesel GmbH & Co. KG
Dass überquellende Spielzimmer weder zum Glück noch zur Spielfreude unserer Kinder beitragen, wird immer mehr Eltern und Großeltern bewusst. Die erschreckende Menge an Plastikbruch und -müll, die mit Spielzeug produziert wird, ist ein weiterer Faktor, der zum Umdenken anregt. Bei Gollnest & Kiesel, dem größten Spielzeugunternehmen Norddeutschlands mit Sitz in Güster, steht Qualität im Vordergrund. Es ist besonders für innovative Holzprodukte bekannt, mit denen Kinder spielerisch lernen können.
„Die Freude an der Arbeit war von Anfang an da, als Fritz-Rüdiger Kiesel und ich uns 1981 zu einer Neuorientierung entschlossen haben“, betont Gerhard Gollnest, Gesellschafter von Gollnest & Kiesel. „Wir sind dann bei Spielzeug hängen geblieben, zunächst als Handelshaus, dann mit den eigenen Marken goki, HEIMESS und HOLZTIGER. Mit Spielzeug umzugehen macht Spaß, auch unseren 500 Mitarbeitern. Es gibt keinen Montag, an dem ich nicht gern ins Unternehmen gegangen wäre.“
Heute produziert Gollnest & Kiesel nicht nur an zwei Standorten in Deutschland, sondern auch nach eigenen Qualitätsstandards in China und Rumänien, unterstützt von Frank Jungclaus und Thorsten Koss als weiteren Geschäftsführern, und erzielt einen Jahresumsatz von 30 Millionen EUR.
Breit aufgestellt
„Wir rechnen weiterhin mit normalem Wachstum“, bestätigt der Gesellschafter. „Unsere Produkte werden über Vertretungen und Partner an etwa 8.000 kaufende Kunden weltweit vertrieben. Dank unserer breiten Aufstellung sind wir nicht wirklich anfällig. Wir legen großen Wert auf persönliche Kontakte und pflegen diese auch weiterhin, aber telefonisch. In der Produktentwicklung suchen wir Nischen. Wir pflegen einen starken ökologischen Ansatz und entwickeln uns zur absoluten Holzmarke. Dabei ist der gesamte Lebenszyklus der Bäume zu betrachten, möchte man einwandfreie Produkte herstellen. Deshalb spenden wir Schleswig-Holstein für jedes Neugeborene einen Baum, seit 2004 sind es schon 400.000, ein ganzer Wald.“
Nicht nur Unterhaltung
Zahlreiche goki-Spielzeuge sind mit Siegeln und Auszeichnungen versehen. „Wir sind nicht die Bespaßungsindustrie für Kinder“, meint Gerhard Gollnest. „Holzprodukte mit Bildungscharakter sind wichtig. Kinder sollten Fähigkeiten wie Haptik, Rechnen, Lesen und Schreiben mit unseren Spielwaren entwickeln. Dass sie darüber hinaus Spaß machen, ergibt den Spielanreiz, das ist das A und O.“
Als typisches Spielzeug ist in diesem Zusammenhang die goki-Kugelbahn Ritterburg zu nennen, die den ToyAward in der Kategorie PreSchool gewann. „Mit unseren Produkten entwickeln die Kinder motorische und feinmotorische Fähigkeiten. Wir fördern ihre Neugierde, indem sie altersgerechte Spielzeuge auseinandernehmen dürfen. Wir bereiten sie quasi analog auf die digitale Welt vor“, fügt der Gesellschafter hinzu. Für Gollnest & Kiesel sieht er eine Fortsetzung vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen und wünscht sich generell eine Stärkung des Mittelstandes.