Heiße Öfen
Interview mit Hendrik zur Weihen, Geschäftsführender Gesellschafter der Industrieofen- & Härtereizubehör GmbH Unna
Für die Industrieofen- & Härtereizubehör GmbH Unna ist 2023 ein Jubiläumsjahr: Im Dezember feiert das Familienunternehmen sein 30-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich IHU als Hersteller von Ofenanlagen im Bereich der Wärmebehandlung zu einem starken Partner namhafter Industrieunternehmen entwickelt.
Vier Geschäftsführer, zwei Sekretärinnen und zwei Schlosser, das war die Anfangsbesetzung der Industrieofen- und Härtereizubehör GmbH Unna. Als kleine Schlosserwerkstatt mit Verwaltung in den Kellerräumen eines Privathauses ist das Unternehmen 1993 gestartet.
„Eigentlich war angedacht, nur Ersatzteile und Zubehör anzubieten. Doch nach sieben Jahren wurde der erste vollständige Ofen verkauft“, berichtet Hendrik zur Weihen, der heute alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter ist. Der Sohn des Mitgründers Friedrich Wilhelm zur Weihen hat bereits während seines Studiums im Betrieb gearbeitet, bevor er 2016 in die Geschäftsführung einstieg. Heute beschäftigt die IHU rund 30 Mitarbeiter und exportiert auch in andere europäische Länder sowie nach Übersee.
Öfen für unterschiedlichste Anwendungen
Die Schacht-, Hauben-, Kammer- und Durchlauföfen werden individuell nach Bedarf des Kunden geplant und gefertigt. „Es gibt verschiedene Wärmebehandlungen, um unterschiedliche Eigenschaften zu erreichen, je nachdem, welche Teile behandelt werden sollen. Entsprechend unterschiedlich müssen die Öfen sein, die im Temperaturbereich zwischen 400 und 1.100 °C arbeiten“, erklärt Hendrik zur Weihen.
Der meistverkaufte Ofentyp ist der Schachtofen für die Wärmebehandlung von Getriebebauteilen. „Wir arbeiten ständig an der Verbesserung der Energieeffizienz durch bessere Dämmstoffe als auch an einer höheren Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der Anlagen“, so der Geschäftsführer. Bei fast der Hälfte der Kunden handelt es sich um Lohnhärtereien und Getriebehersteller, 20 bis 30% kommen aus der Blech- und Drahtfertigung. In den übrigen Fällen geht es um unterschiedlichste Anwendungen rund um die Wärmebehandlung, etwa in der Luft- und Raumfahrttechnik. Neben der Neufertigung der verschiedensten Ofenanalagen werden außerdem Reparaturen, Umbauten, Wartungen und Instandhaltungen sowie Lohnarbeiten am Standort in Unna durchgeführt.
Mehrwert durch Nachhaltigkeit
Die Öfen von IHU zeichnen sich durch besondere Bedienfreundlichkeit und gute Verfügbarkeit der Ersatzteile aus – die Mitarbeiter durch jahrelange Erfahrung aus dem Kontakt mit dem Kunden. Das 30-jährige Firmenjubiläum soll dem Anlass entsprechend gefeiert werden. Ganz entspannt blickt der Firmenchef zwar nicht in die Zukunft, denn Investitionsentscheidungen würden oft aufgeschoben und viele Kunden machten Kurzarbeit. Dennoch ist sein Ziel die weitere Entwicklung des Unternehmens. Ein Fokus liegt auf der Verbesserung der Anlagen im Sinne der Nachhaltigkeit. Der Geschäftsführer freut sich jedenfalls auf weitere „spannende Herausforderungen in einem ab-wechslungsreichen Umfeld.“