„Wir erzeugen Strom und Wärme aus Abfallstoffen”

Interview mit Thomas Bleul, Geschäftsführender Gesellschafter der Spanner Re² GmbH

Thomas Bleul, Geschäftsführender Gesellschafter der Spanner Re² GmbH
Thomas Bleul, Geschäftsführender Gesellschafter der Spanner Re² GmbH

In einer Welt, die zunehmend auf nachhaltige Lösungen angewiesen ist, sind innovative Technologien und ein starkes Engagement für Umweltschutz wichtiger als je zuvor. Die Spanner Re² GmbH maximiert die Nutzung erneuerbarer Energien, indem sie Wärme und Energie aus Abfallbiomassen erzeugt. Der Marktführer auf diesem Gebiet setzt sich leidenschaftlich dafür ein, seinen Kunden maßgeschneiderte Energielösungen anzubieten, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll sind.

Das Unternehmen produzierte zunächst Pelletheizungen und widmete sich anschließend dem Thema Holzgase. „Wir wollten auch in diesem Bereich Lieferant sein, haben jedoch festgestellt, dass es dort niemanden mit dem entsprechenden Know-how gab”, so Thomas Bleul, Geschäftsführender Gesellschafter, der seit 2003 bei der ehemaligen Spanner-Gruppe tätig ist. Zusammen mit einem Partner hat das Unternehmen aus Niederbayern 2007 die geniale Idee der Energie-und Wärmegewinnung aus Holzgas technisch umgesetzt und die sich nunmehr weltweit im Einsatz befindenden Re² Holzvergaser in nur eineinhalb Jahren marktfähig gemacht. 

Vergaser-Mehrfachanlage
Vergaser-Mehrfachanlage

Marktführer durch innovative Technologien 

Mit diesem Verfahren hat sich die Spanner Re² GmbH eine führende Position im Markt erarbeitet. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 80 Mitarbeiter und erzielte 2023 einen Umsatz von 27 Millionen EUR. Im Jahr 2022 betrug die Höhe des Umsatzes 18 Millionen EUR. Spanner Re2 baut Anlagen, die Hackschnitzel, aber auch Waldrestholz oder Holzreststoffe wie Paletten, Sägewerksnebenprodukte, Althölzer oder auch Kunststoffäbfälle in wertvolle Energie veredeln. Dazu wird zunächst ein Gas erzeugt, dass in einem Motor in Strom und Wärme umgewandelt wird. „Wir haben derzeit schon Projekte, um Erdgas durch unser Gas ersetzen zu können. Mit unseren dezentralen Energieanlagen können Strom und Wärme bedarfsgerecht erzeugt werden, wenn Photovoltaikanlagen und Windräder schwächeln”, fügt der Ingenieur hinzu, der zuvor in den USA und Indien tätig war. Es zog ihn jedoch wieder nach Deutschland, da es hier ein sehr gutes Ausbildungsniveau gibt und die Berufe gründlich erlernt werden.

Internationaler Erfolg 

Die hochmodernen Anlagen werden zu 80% exportiert. „Wir gehen dahin, wo die Rohstoffe sind. So wird in Taiwan der Betreiber für jede Ladung Holz bezahlt, da es sich dabei schlichtweg um Abfall handelt. In Kalifornien werden unsere Anlagen aufgrund der vielen Mandelplantagen eingesetzt. Da Mandelbäume alle 25 Jahre erneuert werden müssen, wurden diese bis dato am Feldrand verbrannt”, erläutert Thomas Bleul, der sich selbst als „Motor bei der Gründung” bezeichnet. 

Enormes Potenzial 

Mit seiner Technologie zur Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse und Reststoffen ist die Spanner Re2 GmbH auf dem Weg zum Hidden Champion, der eines Tages eine sehr wichtige Rolle in der Energiewende spielen kann. „Ich traue der Technologie noch sehr viel zu. Wir sind von der Struktur her dem Wasserstoff überlegen, weil sich die Energie leichter speichern lässt. Noch sind wir ein kleiner Spieler auf einem riesigen Markt. Wir bekommen beispielsweise aus der Ukraine zahlreiche Anfragen, da dort die Energieversorgung zusammenbricht. Unsere He-rausforderung ist, diejenigen zu erreichen, die von unseren Anlagen enorm profitieren können. Da viele unsere Technologie nicht kennen, müssen wir unser Marketing ausbauen.“

Spanner Re² GmbH Waldrestholz
Spanner Re2 nutzt Waldrestholz, Altholz und Restholz aus der Holzverarbeitung, um Wärme und Energie zu erzeugen

Die Vision 

Thomas Bleul wünscht sich, dass die dezentrale Energiegewinnung aus Biomasse und Reststoffen in der Öffentlichkeit mehr Beachtung findet: „Man sollte sich damit wirklich in einem größeren Rahmen beschäftigen“, sagt er. „Die Erzeugung von Energie aus Reststoffen ist nachhaltig und sollte deshalb eine größere Rolle spielen. Sie ist ein wichtiger Schritt vorwärts in der Kreislaufwirtschaft und ermöglicht es Unternehmen und der Industrie, ihren Energiebedarf auf eine saubere und kosteneffiziente Weise zu decken, während sie gleichzeitig einen positiven Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten“, so Bleul weiter. „Unser Markenclaim ‘Rethink energy’ lädt dazu ein, die Möglichkeit der Energiegewinnung neu zu betrachten und soll nicht nur ein Aufruf zum Umdenken sein, sondern auch ein Zeichen des Engagements, die Energielandschaft nachhaltig zu verbessern.

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