Heimat schaffen

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Stefan Forster GmbH Hagener Straße in Düsseldorf
In der Hagener Straße in Düsseldorf realisierte das Architekturbüro ein ganzes Wohnquartier (Foto Lisa Farkas)

Unzählige große Bauprojekte hat die Stefan Forster GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main im Bundesgebiet schon umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im städtischen Wohnungsbau. Doch auch darüber hinaus hat das vielfach ausgezeichnete Architekturbüro einiges vorzuweisen.

Als Geschäftsführer Stefan Forster mit seinem Partner 2018 das Architekturbüro gründete, waren die Zeiten noch besser. Viele große Projekte im Wohnungsbau folgten. Der Ukrainekrieg war ein entscheidender Einschnitt, sagt er. Das Resultat: eine Verkleinerung des Teams und eine breitere Aufstellung. Inzwischen hat man sich auch im Gesundheitswesen, im Bürobau und bei Bestandsumbauten etabliert. Seine Zunft habe heute aber keinen leichten Stand, so der Architekt. Ein Grund ist der Trend zum Modulbau. „Es hat viele Vorteile wie die Geschwindigkeit und ermöglicht genauso schönes Bauen wie das konventionelle. Aber da sich viele Modulbauer den Architekten sparen wollen, sind die Beispiele, die wir sehen, eher beschämend. Die Verdrängung unseres Berufsstands durch die Modulbauer ist ein großes Thema.“ 

Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH
Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Auch die Nachhaltigkeit komme heute im Bau oft zur kurz. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, der noch in 100 Jahren Bestand hat. Aber es geht heute nur noch da-rum, möglichst viele Wohnungen möglichst billig zu bauen. Qualität und Nachhaltigkeit bleiben auf der Strecke.“ Auch im Hinblick auf das Problem des bezahlbaren Wohnraums sei „die Krux, dass man mit Wohnungsbau Geld verdienen will. Es gibt ein Grundrecht auf Wohnen. Der Staat müsste daher angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellen.“ 

Trotz allem bleibt das Bauen seine Leidenschaft: „Ich könnte mich als Rentner zur Ruhe setzen. Aber ich habe immer noch Lust, weil Bauen eine faszinierende Sache ist. Man schafft sich auch ein Stück weit Heimat. Wenn ich durch Frankfurt fahre, wo um die 45 Gebäude von mir stehen, sehe ich sie wie meine Kinder und schaue, wie sie sich entwickelt haben.“

Stefan Forster GmbH Geschäftshaus in  Kronsberg Süd
In Hannover hat die Stefan Forster GmbH mit diesem Wohn- und Geschäftshaus in Kronsberg Süd ein Zeichen gesetzt (Foto Lisa Farkas)
Stefan Forster GmbH Am Klagesmarkt in Hannover
Am Klagesmarkt in Hannover entstanden zwei Wohn- und Geschäftshäuser im Stadthaus-Typ (Foto Lisa Farkas)
Stefan Forster GmbH Adolfstraße in Hannover
Wohnhaus in der Adolfstraße in Hannover (Foto Lisa Farkas)