Hausverwaltung von ganz klein bis ganz groß
Interview mit Maximilian Stähle, Geschäftsführer der AWV - Allgemeine Wohnhaus-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Geschäftsbesorgungs KG
Gerade wenn energetische Sanierungsmaßnahmen anstehen, prallen in Wohnungs-eigentümergemeinschaften oftmals sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander, was schnell zu Konflikten führen kann. Die Vermittlung eines breiten Konsenses gehört daher inzwischen zu den Kernaufgaben von Hausverwaltern wie etwa der AWV aus München. Im Interview mit Wirtschaftsforum sprach deren Geschäftsführer Maximilian Stähle über aktuelle Herausforderungen.
„Unser Kerngeschäft ist die klassische Hausverwaltung“, setzt Maximilian Stähle, Geschäftsführer der AWV Allgemeine Wohnhaus-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Geschäftsbesorgungs KG, zur Erläuterung des Leistungsspek-trums des Unternehmens an und vermeidet dabei ganz bewusst das englische Schlagwort Property Management: „Wir kümmern uns um die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften und die klassische Mietverwaltung sowohl im Einzelwohnungsbereich als auch bei kompletten Wohnhäusern – von ganz klein bis ganz groß.“ Inzwischen zählen auch größere Gewerbeeinheiten mit Büroräumen und mehrere Hotels zum Kreis der von AWV verwalteten Immobilien.
Konsensvermittlung ist Kernaufgabe
Ein Geschäftsfeld, in dem man leicht zwischen allen Stühlen sitzt, insbesondere wenn große Entscheidungen anstehen, bei denen sich die einzelnen Eigentümer manchmal nur schwer einig werden – etwa beim Umfang energetischer Sanierungsmaßnahmen: „Als AWV sind wir allen gleichermaßen verpflichtet. In der Vermittlung bei der Ausarbeitung eines langfristig tragfähigen Konsenses zwischen den Eigentümern besteht deshalb eine unserer Hauptaufgaben. Denn mit einer Stimmenmehrheit von 51% eine Maßnahme durchzusetzen, die von 49% der Mitglieder abgelehnt wird, würde unweigerlich zu baldigen Folgekonflikten führen. Damit ist niemandem geholfen, auch der Mehrheit nicht. Doch mit etwas Geduld, Sachlichkeit und Sachverstand sowie der nötigen Kundenorientierung und Empathie findet man nahezu ausnahmslos eine sinnvolle Lösung, die von allen Beteiligten eine breite Unterstützung erfährt – auch bei heiklen Themen, bei denen sehr unterschiedliche Meinungen und Überzeugungen aufeinandertreffen.“ Zur weitestmöglichen Einbeziehung der Eigentümer veranstaltet AWV zudem jährlich den Münchener Beiratstag, an dem hochkarätige Referenten wie Top-Sachverständige, Richter und Fachanwälte für Mietrecht vor den Beiräten und Mitarbeitern des Unternehmens sprechen.
Aus- und Weiterbildung haben Priorität
Auch unternehmensintern fällt dem Themenspektrum Aus- und Weiterbildung bei AWV eine besondere Bedeutung zu: „Derzeit sind vier Auszubildende und zwei duale Studierende bei AWV beschäftigt, über deren Engagement und neuen Input wir uns sehr freuen – genauso wie über die Chance, diesen Weg mit ihnen langfristig zu gehen“, erläutert Maximilian Stähle und blickt dabei auch auf seine eigene berufliche Biografie: „Als ich vor 15 Jahren direkt nach dem Abitur in dieses Unternehmen eingetreten bin, haben sich mir von Anfang an sehr viele Chancen eröffnet, was ich sehr geschätzt habe. Auch viele andere Mitarbeiter sind schon seit Jahrzehnten im Unternehmen – ein wichtiger Beweis, dass wir auch als attraktiver Arbeitgeber überzeugen können!“