„Eine der größten Herausforderungen im Fensterbau ist die Logistik!“

Interview mit Willi Hartmann, Geschäftsführer der Fensterbau Hartmann GmbH

Willi Hartmann, Geschäftsführer der Fensterbau Hartmann GmbH
Willi Hartmann, Geschäftsführer der Fensterbau Hartmann GmbH

Eine Termintreue von über 90% bei einer Vorlaufzeit von circa sechs bis zehn Wochen – das ist gerade im logistisch komplexen Baugewerbe eine deutliche Hausnummer. Wie die Fensterbau Hartmann GmbH aus dem Rhein-Main-Gebiet diesen Ansprüchen konsequent gerecht wird, warum die Baustoffe für Fenster und Türen sowie deren Einbau immer komplexer werden und welche Abläufe die Digitalisierung merklich vereinfacht, erläuterte Geschäftsführer Willi Hartmann im Interview mit Wirtschaftsforum.

Wirtschaftsforum: Herr Hartmann, wie genau dürfen wir das Motto Ihres Unternehmens – „Wir schaffen Aussichten!“ – verstehen?

Willi Hartmann: Dieser Slogan wurde ursprünglich von unseren Mitarbeitern entwickelt und fasst unser Tätigkeitsspektrum ziemlich gut zusammen: Im Kerngeschäft konzentrieren wir uns auf alles, was mit Fenstern und Türen zu tun hat, und schreiben dabei insbesondere das Thema Service groß. Denn ein geiles Produkt zu liefern, ist bei uns heute schon Standard.

Wirtschaftsforum: Mit welchen Serviceleistungen möchten Sie dabei punkten?

Willi Hartmann: Ein wichtiger Ausweis unserer Verlässlichkeit liegt sicherlich in einer termingerechten Lieferung. Je nach Auslastung vergehen von der Auftragserteilung bis zur Montage der Fenster und Türen circa sechs bis zehn Wochen, wobei wir über 90% der vereinbarten Termine auch halten können. Dies ermöglicht unseren Geschäfts- und Privatkunden eine hervorragende Planbarkeit.

Fensterbau Hartmann moderne Einrichtung
Moderne Fenster bestechen durch eine hohe Glasfläche und ein äußerst schlankes Profil

Wirtschaftsforum: Wie gelingt Ihnen diese weitsichtige Planung auf Unternehmensebene?

Willi Hartmann: Zu allen relevanten Zulieferern haben wir über die Jahre ein belastbares Vertrauensverhältnis aufgebaut und können uns zudem auf unsere eigenen Erfahrungswerte aus über 50 Jahren Geschäftstätigkeit im Markt verlassen. Denn die größte Herausforderung im Fensterbau ist die Logistik – dass das richtige Produkt mit der richtigen Materialart und den richtigen Abmessungen zur richtigen Zeit an den richtigen Montageort geliefert wird. Um derart routinierte Abläufe verlässlich abbilden zu können, benötigt man nicht nur eine ausreichend dimensionierte Lagerfläche, sondern auch ein gewachsenes Know-how, um die verschiedenen Lieferanten und Bauteile nachhaltig zu managen. Um uns voll und ganz auf unsere Logistik- und Montagekompetenz konzentrieren zu können, haben wir uns vor einigen Jahren auch dazu entschlossen, unsere eigene Produktion überwiegend aus unserem Unternehmen auszulagern.

Wirtschaftsforum: Nicht nur die Logistik, sondern auch das Fenster und sein Einbau im fertigen Objekt werden immer komplexer. Welche Innovationen bestimmen derzeit das Marktgeschehen?

Willi Hartmann: Inzwischen ist jedes von uns gelieferte Fenster mit einem Standardsicherheitsbeschlag ausgestattet, um den wachsenden Sicherheitsbedürfnissen unserer Kunden Rechnung zu tragen. Darüber hinaus muss das Fenster heute konsequent in das jeweilige Wärmedämmverbundsystem oder andere Vollwärmeschutzmaßnahmen eingepflegt werden, damit keine Kältebrücken entstehen, was natürlich die Komplexität bei der Montage erhöht. Hinzu kommt, dass viele Bauherren inzwischen auf Wohnraumlüftungskonzepte setzen, um unabhängig von der Fensterlüftung stets ein angenehmes Raumklima schaffen zu können. Aber auch optisch entwickelt sich das Fenster immer weiter, wobei der Anteil der Glasfläche stetig zunimmt, während die Profile immer schlanker werden. Das sorgt für einen höheren Lichteinfall und gleichzeitig für eine angenehme Ästhetik auf der Höhe der Zeit.

Wirtschaftsforum: Wie will sich die Fensterbau Hartmann GmbH als Unternehmen weiterentwickeln?

Willi Hartmann: Wir möchten nicht nur unseren Kunden, sondern auch unseren Mitarbeitern ein verlässlicher und engagierter Partner sein. Mit der Flexibilität, die wir gegenüber unseren Auftraggebern leben, möchten wir auch gegenüber unserer Belegschaft auftreten – denn spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass mehr Flexibilität gefordert wird und auch nachhaltig umgesetzt werden kann. Neben Vertrauen und Verantwortung kommen hier auch Themen wie Transparenz und Digitalisierung zum Tragen. So kann beispielsweise ein Mitarbeiter auf der Baustelle Fotos vom aktuellen Baufortschritt direkt an die Bauherren weiterleiten und mit ihnen das weitere Vorgehen besprechen, ohne dass diese Dokumente zuerst zentral im Unternehmen abgelegt und dann weitergeleitet werden müssten. Dadurch werden nicht nur unsere Prozesse schlanker, sondern auch der Kunde freut sich, dass er sich bei sämtlichen Anlässen stets auf ein und denselben Ansprechpartner verlassen kann. Ohne unser Vertrauen in unsere Mitarbeiterinnen wäre das gar nicht möglich. Perspektivisch wollen wir uns vor diesem Hintergrund noch stärker im Bereich Gesundheit engagieren – denn in dieser Wertschätzung liegt ein wichtiger Grundstein für unsere weitere erfolgreiche Zukunft.

Weitere Artikel zum Thema

„Wir gestalten die Elektro-Infrastruktur der Zukunft“

Interview mit Matthias Gerstberger, Director of Marketing der OBO Bettermann Holding GmbH & Co. KG

„Wir gestalten die Elektro-Infrastruktur der Zukunft“

Im Zuge der Transformation von Bauprojekten, wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen, zunehmender Technologiedichte und internationaler Marktdynamiken is...

Nachhaltiger Holzbau mit Leidenschaft und Expertise

Interview mit Hansjörg Steiner, Geschäftsführer der Schäfer Holzbautechnik AG

Nachhaltiger Holzbau mit Leidenschaft und Expertise

Nachhaltigkeit, Innovation und handwerkliche Leidenschaft sind die tragenden Säulen der Schäfer Holzbautechnik AG. Der spezialisierte Holzbaubetrieb aus ...

Von der Landwirtschaft bis zum  internationalen Konzern – alles aus einer Hand bei Wolf System

Interview mit Georg Wenzl, Geschäftsführer, der Wolf System GmbH

Von der Landwirtschaft bis zum internationalen Konzern – alles aus einer Hand bei Wolf System

Die Wolf System GmbH startete in den 1960er-Jahren mit Betonsilos für die Landwirtschaft. Heute ist das Unternehmen mit 1.450 Mitarbeitern einer der größ...

Bereit für den Neubau – schlüsselfertige Baugruben

Interview mit Michael Kreppold, Geschäftsführer der Konrad Kreppold GmbH

Bereit für den Neubau – schlüsselfertige Baugruben

Die Bau- und Abbruchbranche steht vor zahlreichen He­rausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Recycling. Die Konrad Kreppold GmbH...

Manfred Brinkmann, Managing Editor-in-Chief

Manfred Brinkmann

Managing Editor of European Business

Gestalten Sie die Zukunft der Wirtschaft?

Als Chefredakteur bin ich stets auf der Suche nach der nächsten Generation von Führungskräften und Innovatoren. Wenn Sie an der Spitze eines einflussreichen Unternehmens stehen, lade ich Sie ein, mit uns in Kontakt zu treten. Teilen Sie Ihre Vision mit unserem einflussreichen Publikum.