Eine sichere Hand für Profis und Hobbyhandwerker

Interview mit Markus Dulle, Geschäftsführer der Gebol Handelsgesellschaft mbH

Gebol Schutzhandschuhe
Professionelle Anwender wie Hobbyhandwerker wissen nicht nur die besonders guten Schnittschutzeigenschaften der hochwertigen Handschuhe von Gebol zu schätzen

Die Gebol Handelsgesellschaft mbH ist mit ihrem Entwicklungs- und Vertriebs-Know-how im Handschuhsegment eine feste Größe im technischen Einzelhandel sowie in DIY-Märkten im DACH-Raum. An welchen Weiterentwicklungen das Unternehmen derzeit arbeitet, welche Herausforderungen die Supply Chain-Verwerfungen der Pandemie mit sich brachten und wie er konsequent die hohen Qualitätsansprüche seiner Produkte gewährleisten kann, erläuterte Geschäftsführer Markus Dulle im Interview mit Wirtschaftsforum.

Wirtschaftsforum: Herr Dulle, aus dem ehemaligen Bürsten- und Pinselunternehmen Gebol, das später vornehmlich als Lieferant für Malerzubehör im Markt aufgetreten ist, wurde im Rahmen einer Neustrukturierung seit 2010 ein Spezialist für Arbeitsschutz. Auf welches Produktspektrum erstreckt sich Ihr heutiges Engagement?

Markus Dulle: Neben Helmen, Schutzbrillen und Kopfschutzvorrichtungen entwickeln und vertreiben wir insbesondere Handschuhe für professionelle Anwender sowie für das Do-It-Yourself-Segment. Dabei werden sowohl die Entwicklungstätigkeiten als auch die Vertriebsaktivitäten direkt von Gebol verantwortet, während wir die Fertigung unserer Produkte an Auftragnehmer in Ostasien auslagern, hierbei jedoch eisern auf hohe Qualitätsstandards achten: Sämtliche Artikel werden ausnahmslos in mehreren Zyklen an deutschen oder österreichischen Instituten geprüft und nur von uns in Verkehr gebracht, wenn sie diesen anspruchsvollen Kriterien lückenlos entsprechen.

Markus Dulle, Geschäftsführer der Gebol Handelsgesellschaft mbH
Markus Dulle, Geschäftsführer der Gebol Handelsgesellschaft mbH

Wirtschaftsforum: Gerade Hobbyhandwerker benötigen angesichts des umfangreichen Produktspektrums oftmals Hilfestellung bei der Auswahl – kann Gebol auch an dieser Stelle unterstützen?

Markus Dulle: Vor dem Hintergrund genau dieser Problematik haben wir ein Point-of-Sales-System entwickelt, mit dem sich der Kunde im Einzelhandel schnell einen Überblick über die möglichen Optionen verschaffen und im Rahmen eines vollständig intuitiven Prozesses die ideale Variante für seinen jeweiligen Anwendungszweck ermitteln kann. Denn Schutzhandschuh ist nicht gleich Schutzhandschuh: Für manche Arbeiten ist unbedingt die Ausführung ‘strong’ erforderlich, bei anderen kommt es hingegen eher auf einen guten Nässe- oder Schnittschutz an. Dazu haben wir in unserem POS-System ein Sternesystem etabliert, mit dem der Kunde seine Anforderungen kommunizieren kann, bevor ihm die individuellen Produkteigenschaften der Handschuhe in den jeweiligen Kategorien für Bauarbeiten oder mechanische oder chemische Tätigkeiten übersichtlich vorgestellt werden. Ein solch bedienerfreundliches System ist bisher einzigartig im Markt.

Gebol - hochwertige Handschuhe

Wirtschaftsforum: Wie entwickelt sich dabei aktuell das Marktgeschehen?

Markus Dulle: Die verregneten Frühlingsmonate in unseren Hauptmärkten Deutschland und Österreich haben zu einer geringeren Frequentierung von Baumärkten geführt – und da der Schutzhandschuh ein klassischer ‘Mitnahmeartikel’ in diesen Geschäften ist, bekamen wir durchaus zu spüren, dass sich dieses Jahr die Steigerungsraten aus der Coronazeit nicht halten ließen. Im technischen Handel können wir hingegen auf eine weiterhin gute Entwicklung zurückblicken; hier erwarten wir im Zuge der negativen Tendenz der allgemeinen Bautätigkeit eher im zweiten Halbjahr 2023 einen gewissen Rückgang.

Wirtschaftsforum: Die Coronajahre haben für Gebol hingegen ein boomendes Geschäft versprochen?

Markus Dulle: Da wir auch Einweghandschuhe und Atemschutzmasken vertreiben, konnten wir ab dem Frühjahr 2020 natürlich eine enorme Nachfrage verzeichnen – damals war ich selbst noch nicht für Gebol tätig, sondern saß als Vorstand einer Fachhandelsgruppe sozusagen auf der anderen Seite des Tisches. Deshalb konnte ich in dieser schwierigen Zeit aus nächster Nähe miterleben, wie sich Gebol konsequent bemühte, all seine Kunden trotz der enormen Herausforderungen bestmöglich zufriedenzustellen. Die Time-to-Market war im Kontext des pandemischen Geschehens ja von essenzieller Bedeutung, schließlich konnten die Masken nicht sechs Wochen lang in Containern auf dem Seeweg nach Europa verschifft werden. Diese Loyalität, die Gebol damals als verlässlicher Partner auszeichnete, macht sich in unseren Geschäftsbeziehungen auch heute noch bezahlt.

Wirtschaftsforum: Mit welchen Weiterentwicklungen beschäftigen Sie sich derzeit?

Markus Dulle: Das Thema Nachhaltigkeit spielt natürlich auch für Gebol eine tragende Rolle: So haben wir eineinhalb Jahre in die Entwicklung einer neuen Handschuhserie mit Schnittschutzklasse F investiert, deren Produkte zu 60% aus recyceltem Material bestehen. Zudem haben wir prüfen und zertifizieren lassen, dass diese Handschuhe auch nach fünf normalen Waschgängen alle Schnittschutz- und anderen Sicherheitskriterien erfüllen – ein Qualitätsnachweis, den wir derzeit als einziger Anbieter im Markt erbringen können. Auch unsere internen Prozesse werden natürlich weiterhin auf ihre Nachhaltigkeitsbilanz hin optimiert: In diesem Zuge haben wir am 1. Januar ein neues Gebäude bezogen, das natürlich auch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Ferner verfolgen wir derzeit das Ziel, auch weiter über den DACH-Raum hinaus zu wachsen, und möchten perspektivisch die ganze Logistikkette von Gebol bis zum Endkunden selbstständig abbilden. Produktseitig behalten wir dabei stets die konkreten Anforderungen unserer Anwenderinnen im Blick: So können mit all unseren Handschuhen mittlerweile auch problemlos Smartphones bedient werden.

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