Pionier in der hochpräzisen Mikrobearbeitung

Interview mit Florian Lendner, Geschäftsführer der GFH GmbH

GFH Mikrobearbeitung
Präzision, die nur mithilfe eines Mikroskops erkennbar ist: Der Pokal ist ein Musterteil für die hochpräzise Lasermikrobearbeitung mit Ultrakurzpulslasern

In der industriellen Materialbearbeitung ist die Lasertechnologie mittlerweile unverzichtbar geworden. Ultrakurzpulslaser ermöglichen die hochpräzise Mikrobearbeitung aller Materialklassen ohne mechanische Einwirkung. Die GFH GmbH aus Deggendorf ist einer der globalen Marktführer und technologischer Vorreiter in der Konzeption und Konstruktion von hochpräzisen Lasermikrobearbeitungsanlagen mit Ultrakurzpulslasern. Mit immer präziseren und intelligenteren Lasermikrobearbeitungsmaschinen verschiebt das Unternehmen immer wieder Grenzen.

Höchste Präzision bis in den Mikrometerbereich, kalte Materialbearbeitung ohne thermische Schädigung des Werkstücks sowie die Bearbeitung aller Materialklassen einschließlich spröder, wärmeempfindlicher und niedrig schmelzender Werkstoffe sind die klaren Vorteile der Ultrakurzpulslaser. Die GFH GmbH hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Prozessen für diese Lasertechnologie und hat sich als Experte in der Präzisionsfertigung etabliert.

„Wir haben es uns zur Maxime gemacht, nach dem letzten Mikrometer zu suchen“, sagt Geschäftsführer Florian Lendner. „Mit unserer Erfahrung und Flexibilität auf dem Gebiet der Hochpräzisionsfertigung können wir Märkte bedienen, die mit herkömmlichen Technologien an Grenzen stoßen.“

Technologie in die Breite gebracht

Florian Lendner, Geschäftsführer der GFH GmbH
Florian Lendner, Geschäftsführer der GFH GmbH

Die Technologie für Ultrakurzpulslaser ist noch eine sehr junge Technologie und die GFH hat viel dazu beigetragen, dass diese sich zunehmend in der Industrie etabliert hat. Vor allem die Entwicklung des Ultrakurzpulslasers, der Pulse im Piko- bis Femtosekundenbereich ausstößt, hat das Unternehmen die ganze Technologie beflügelt. Sie ermöglicht eine extrem filigrane Bearbeitung ohne mechanische Einwirkung und ist für jedes Material geeignet. Seit der offiziellen Gründung im Jahr 1998 durch Prof. Dr. Hans Joachim Helml ist die GFH kontinuierlich gewachsen und beschäftigt mittlerweile 80 Mitarbeiter.

„Wir sind mit dem Ultrakurzpulslasern gewachsen“, erläutert Florian Lendner, der seit 2008 Teil des Unternehmens ist. „In der Technologie hat sich viel getan und wir haben das Ganze von den Anwendungen her industriell in die Breite gebracht. Bei den hochpräzisen Bohrungen und beim Laserdrehen sehen wir uns auch als Technologieführer. Da es immer noch eine junge Technologie ist, kommen täglich neue Anwendungen hinzu. Megatrends wie die Miniaturisierung kommen dem Ultrakurzpulslasern entgegen.“

Intelligente Maschinen

Mit dem Laserbohren, Laserschneiden, Abtragen oder Gravieren und Laserdrehen bietet die GFH vier Verfahren im Ultrakurzpulslasern an. Neben der Maschinenentwicklung und -fertigung bietet der Betrieb auch die Lohnfertigung vom Prototypen bis zur Serienfertigung. Dabei übernimmt das Unternehmen die komplette Montage „Wir holen den letzten Mikrometer aus der Maschine“, betont der Geschäftsführer. „In den letzten Jahren haben wir uns auf Hochtechnologie im Lebenszyklus einer Maschine konzentriert. Wir sind der einzige Anbieter, der das Laserdrehen, ein Verfahren zur hochgenauen Bearbeitung rotationssymmetrischer Bauteile, anbieten kann, welches noch im selben Arbeitsschritt Bohren, Schneiden und Strukturieren ermöglicht.“

Je nach Anforderungen der Kunden, werden die hochpräzisen Lasermikrobearbeitungsanlagen mit Ultrakurzpulslasern auf Basis eines modularen Maschinenkonzeptes gefertigt. Verschiedene Grundtypen werden durch Module erweitert, sodass sie genau auf die unterschiedlichen Anwendungen angepasst werden können. Dabei spielt die Automatisierung eine immer größere Rolle.

GFH Musterteil Pokal

Die GL.smart Lasermaschine ist auf dem neuesten Stand der Technik und bietet als kompakt konstruierte Lasermaschine den Kunden neben der Möglichkeit der Kombinationsbearbeitung aus Laserbohren,- drehen und -schneiden eine Output-Steigerung durch die Parallelbearbeitung auf zwei Stationen. Die Einbindung eines Stangenladers als Beladeeinheit und die Entnahme der Fertigteile durch einen Sechs-Achs-Roboter gewährleistet dabei vollständige Autonomie.

„Unser Fokus liegt weiter auf der Softwareentwicklung“, bemerkt Florian Lendner. „Wir wollen noch mehr Intelligenz in die Software einbringen. Diese sammelt Daten, welche durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz ausgewertet werden, sodass die Maschine sich selbst steuern kann. Durch die bedienerunabhängige Steuerung wollen wir vor allem dem Mittelstand den Zugang zu dieser Technologie noch leichter machen.“ Zielgruppen für diese Nischentechnologie sind unter anderem die Uhrenindustrie in der Schweiz, die Medizintechnik, Elektronik, Halbleiterindustrie sowie der Werkzeugbau und die Messtechnik.

Für erfolgreiche Kunden

Das Team der GFH GmbH rund um Geschäftsführer Florian Lendner ist hoch motiviert, die hochpräzise Lasermikrobearbeitung mit Ultrakurzpulslasern weiter voranzutreiben. „Ich bin immer noch fasziniert vom Laser und stolz, dass wir zu den bekanntesten Namen in der Branche gehören“, so Florian Lendner. „Ohne unsere Mitarbeiter und ihre jahrelange Prozesserfahrung wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Wir haben viele Prozesse weit gebracht. Das Laserdrehen, zum Beispiel, eröffnet neue Möglichkeiten und eine wirtschaftliche Produktion für unsere Kunden. Wir wollen die Prozesse immer weiterentwickeln und noch mehr in die Breite gehen. Dabei wird die Intelligenz in den Maschinen ein klarer Fokus sein, damit unsere Kunden erfolgreich sein können. Langfristig ist unser Ziel die weltweite Marktführerschaft.“