„Wir machen aus Big Data Small Data!“
Interview mit Renate Häßler, Country Managerin MICHELIN Connected Fleet
Das ohnehin omnipräsente Thema Datenmanagement erhält mit den neuen Möglichkeiten der KI eine noch stärkere Dringlichkeit. Doch wie lässt sich aus der Unmenge an erhobenen Daten ein tatsächlicher Nutzengewinn generieren? Diese Frage treibt fast jedes Logistikunternehmen um – und mit MICHELIN Connected Fleet will die Michelin Gruppe darauf eine zielführende Antwort geben. Im Interview mit Wirtschaftsforum sprach Country Managerin Renate Häßler über diesen vielversprechenden Ansatz.
„Als Erstes fragen wir unsere Kunden meist, was sie nachts nicht schlafen lässt“, setzt Country Managerin Renate Häßler zur Erklärung des Ansatzes hinter MICHELIN Connected Fleet an, einem Unternehmen der französischen Michelin Gruppe, die weit über ihre ursprüngliche Reifenkompetenz hinausgewachsen ist. „Auf Basis der spezifischen Pain Points unserer Kunden definieren wir dann die Zielsetzung einer umfangreichen Datenanalyse, aus der wir im gemeinsamen Austausch effektiv umsetzbare Handlungsvorschläge entwickeln, deren Implementierung wir anschließend monitoren, um gegebenenfalls nachsteuern zu können.“
Viele der Brandthemen in der Logistikbranche ähneln sich dabei kundenübergreifend: „Der allgemeine Fahrermangel und die gestiegenen Kraftstoffpreise sowie Fragestellungen zur Maut stehen meist weit oben auf der Prioritätenliste“, erläutert Renate Häßler. Zwar kann auch MICHELIN Connected Fleet nicht den Dieselpreis senken oder Fachkräfte aus dem Hut zaubern – wohl aber mit datengestützten Systemen auf ein treibstoffsparendes Fahrverhalten hinwirken und viele Arbeitsschritte vereinfachen, etwa mit einer nahtlosen Abfahrtskontrolle über eine App.
Nicht jedes Logistikunternehmen braucht eigene Datenexperten
Die dazu erforderlichen Daten sind dank bestehender Systeme bereits in Hülle und Fülle verfügbar. Doch die wenigsten Logistikdienstleister besitzen intern das notwendige fachliche Know-how, um daraus auch wertvolle Erkenntnisse und Handlungsoptionen abzuleiten. Deswegen bleiben oftmals wertvolle Informationen ungenutzt – ein Fehler, wie Renate Häßler meint: „Natürlich kann und will nicht jedes Transportunternehmen eigene Data-Mining-Spezialistinnen beschäftigen. Das ist aber auch gar nicht erforderlich. Vielmehr sehen wir unsere Aufgabe darin, diese branchenspezifische Datenexpertise in unserem Unternehmen zu vereinen und sie in beratender Funktion anwendungsorientiert zu kommunizieren.“
Vorausschauendes Reifenmanagement dank KI
Eine Fachkompetenz, die mit dem Siegeszug von KI und Elektromobilität einer noch stärkeren Nachfrage gegenüberstehen wird. „Dabei darf man sich von den abstrakten, bisweilen überwältigenden Fragestellungen nicht den Blick auf den konkreten Nutzengewinn verstellen lassen“, mahnt Renate Häßler: So hat Michelin bereits in mehreren Ländern eine Lösung zum vorausschauenden Reifenmanagement gelauncht, die nächstes Jahr auch in Deutschland an den Start gehen wird. Auf Basis der erhobenen Fahrdaten ermittelt dieses System den besten Zeitpunkt zum Reifentausch, um die Fahrsicherheit sowie die Kostenstruktur gleichermaßen optimieren zu können. „Ohne KI wäre diese Lösung gar nicht vorstellbar – und viele weitere werden sicherlich noch folgen.“
MICHELIN Connected Fleet Deutschland
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