Pharma-Vertriebsprofi für die Schweiz
Interview mit Thomas Wirth, CEO der BioMed AG
Der Handel mit Arzneimitteln ist in Europa hochreguliert, innerhalb und außerhalb der EU. Das gilt für verschreibungspflichtige Mittel genauso wie für OTC-Produkte und selbst für Nahrungsergänzungsmittel. Auch große Branchennamen setzen so für den Vertrieb oft auf versierte Marktspezialisten vor Ort.
In der Schweiz ist die Biomed AG seit über 70 Jahren ein verlässlicher Partner dafür, denn dieser dreisprachige und spezifisch regulierte Markt außerhalb der EU-Grenzen ist eine Insel für sich. In dem mittelständischen Unternehmen, welches vom Portfolio her breit aufgestellt ist, sitzen die Nachkommen der Gründungsfamilie heute noch im Verwaltungsrat und haben die Geschicke des Unternehmens vor knapp sechs Jahren in die Hände von CEO Thomas Wirth gegeben, einem studierten Lebensmittelingenieur, der zuvor bereits den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortet hatte.
Und dieser engagierte CEO, der gern außerhalb von globalen Konzernen arbeitet, verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz im Geschäft. Dabei lenkt er den Blick nicht nur auf Markt, Prozesse und Produkte, sondern auch auf die Menschen, und zwar sowohl im Unternehmen selbst als auch in der gesamten Wertschöpfungskette.
Fokussiert
„Wir orientieren unsere Business-Aktivitäten vor allem entlang guter und sinnhafter Beziehungen – vom Lieferanten bis zum Endabnehmer.“ Dass dieser Ansatz Früchte trägt, lässt sich an den renommierten Lieferantenpartnern ablesen: Aus Deutschland finden sich darunter Namen wie Verla als großer Player im Bereich Nahrungsergänzungsmittel, Bionorica, bekannt durch das Produkt Sinupret, Harras als Salbenhersteller und Kaymogyn, spezialisiert auf Intimpflege. Auch ausländische Firmen mit einer Schweizer Niederlassung, etwa die Takeda Schweiz, setzen auf Biomed.
Diese Firmen eint, dass sie der Biomed AG seit Jahren das Vertrauen schenken, das Beste für sie im Schweizer Markt herauszuholen. „Es ist klar, dass insbesondere im OTC-Bereich die Märkte in den Ländern verschieden spielen“, erklärt Thomas Wirth. „In der Schweiz kennt man zum Beispiel die Drogeriemärkte wie in Deutschland nicht und die Apotheken sind in Gruppen und Ketten organisiert. Gerade im OTC-Geschäft ist das für Firmen von außerhalb der Schweiz eine Herausforderung, und da kommen wir ins Spiel.“
Ärzte, Apotheken, Drogerien als Hauptzielgruppe
Unter den knapp 60 Teammitgliedern von Biomed finden sich entsprechend zwei starke Verkaufslinien, die neben Apotheken und Drogerien auch Ärzte betreuen. „Wir decken mit unserem Team 60% der Hauptzielgruppe in der Schweiz ab“, berichtet Thomas Wirth. „Und klar geht es auch hier um Beziehungspflege – und um einen Mehrwert, den wir vor allem durch Information und gezielte Dienstleistung geben.“ Dass der Markt wie vielerorts aktuell ein großes Maß an Change Management Skills aufseiten der Akteure erfordert, scheint dem Biomed-CEO übrigens Spaß zu machen, denn da kommt sein Know-how bestens zum Tragen. „Die Grundversorgung im Gesundheitswesen der Schweiz ist im Wandel.
Allgemein findet bei allen Leistungserbringern eine Konsolidierung statt – Ärzte schließen sich in Gruppenpraxen zusammen, Apotheken in Gruppen oder Ketten. Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die Grundversorgung durch Allgemeinpraktiker immer schwieriger, was die Apotheken in eine Rolle als Gatekeeper bewegt. Gleichzeitig will die Bevölkerung nicht nur Krankheiten behandeln lassen, sondern befasst sich zunehmend damit, lange gesund zu bleiben und aktive Prävention zu betreiben.“
Gesamtzusammenspiel als Schlüssel zum Erfolg
Bei all dieser Dynamik setzt Thomas Wirth vor allem auf das Zusammenspiel der Menschen, und das ist vermutlich genau das, was die Biomed AG von anderen Unternehmen abhebt und sie in die Zukunft trägt. „Die kognitiven Themen, bei denen man mit der Zeit gehen muss, die sind klar: Investfragen, KI, Prozessoptimierungen, moderne Systeme und natürlich Produkte höchster Qualität im Portfolio. Wenn ich aber unsere bildhafte Brücke vom Lieferanten bis zum Kunden ansehe, dann ist doch eines klar: Die Kompetenz, Handlungsweise und Ausstrahlung unseres Teams ist für ein optimales Zusammenspiel mit unseren Partnern der Schlüssel zum Erfolg.“
Genau deswegen mag der CEO dann auch das Mittelständische an Biomed. Denn bei einem Team von 60 Mitarbeitenden kann man die Menschen gemäß ihrer Stärken einsetzen – und eine Unternehmens-DNA fördern, die auch auf den Bauch setzt und nicht nur auf den Kopf. Da bringt man Teammitglieder mit Commitment an Bord, entwickelt ihre Kompetenzen in flachen Hierarchien, sorgt von Firmenseite für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Der Erfolg kommt mit dem Spaß“, sagt Thomas Wirth, und trifft damit im Wettbewerb um die besten Köpfe sicherlich genau den Zeitgeist, den es aktuell braucht. Letztlich ist es der ganzheitliche und antizipierende Blickwinkel, der die Biomed AG so zukunftsfähig macht. Trends wie Achtsamkeit und Prävention spielen auf dem Radar des CEO eine große Rolle.
Es gibt Bedürfnisse der Gesellschaft, die wir bedienen wollen. Eine Idee geht aktuell in den Bereich Nahrungsergänzungsmittel, wo wir im Schweizer Markt bereits seit Jahren Toppositionen einnehmen. Man muss nicht alles tun. Man muss aber das Richtige tun. Auch dafür stehen wir.“