Medizin-IT im Dienst der Praxis

Interview mit Uwe Streit, Geschäftsführer der INDAMED EDV Entwicklung und Vertrieb GmbH

Uwe Streit, Geschäftsführer der INDAMED EDV Entwicklung und Vertrieb GmbH

Technologische Anforderungen und gesetzliche Vorgaben prägen den medizinischen IT-Bereich. Uwe Streit, einer der beiden Geschäftsführer der INDAMED EDV Entwicklung und Vertrieb GmbH mit Hauptsitz in Schwerin, betont die Bedeutung des Unternehmens als Innovator im Gesundheitswesen. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung entwickelt INDAMED innovative Lösungen, insbesondere die vielseitige Ärztesoftware MEDICAL OFFICE zur Unterstützung von Ärzten und medizinischen Einrichtungen im Praxismanagement.

Wirtschaftsforum: Sie waren Mitbegründer von INDAMED im Jahre 1994. Was hat sich seitdem verändert?

Uwe Streit: Wir haben damals mit zwei Entwicklern angefangen. Heute sind die Maßstäbe ganz andere. Die Leitung des Unternehmens erfordert eine umfassende Planung und Organisation, da wir mittlerweile an drei Standorten 45 Mitarbeiter beschäftigen und 3.000 bis 4.000 Kunden betreuen. Um nah am Kunden zu sein, setzen wir im Vertrieb auf ein Partnernetzwerk, das Vor-Ort-Service gewährleistet. Jüngere Ärzte sind in der Regel versierter im Umgang mit Informationstechnologie, daher haben wir ein Onlineforum eingerichtet, um den Austausch im technischen Bereich zu fördern.

Wirtschaftsforum: Könnten Sie uns bitte einen Einblick in das Leistungsspektrum von INDAMED geben?

Uwe Streit: INDAMED bietet eine vielseitige Arztsoftware namens MEDICAL OFFICE, die Ärzte und medizinische Einrichtungen im Praxismanagement umfassend unterstützt. Unsere Software ist äußerst flexibel und kann für verschiedene Arztpraxen, Gemeinschaftspraxen, Medizinische Versorgungszentren, therapeutische Praxen und Krankenhausambulanzen maßgeschneidert werden. Unsere Stärken liegen auch in der elektronischen Kommunikation, insbesondere in der Umstellung auf die verpflichtende Telematikinfrastruktur (TI) für Ärzte.

Wirtschaftsforum: Das klingt nach einem breiten Spektrum an Lösungen. Wie sehen Ihre Visionen für die Zukunft aus? Welche neuen Entwicklungen und Herausforderungen erwarten Sie?

Uwe Streit: Unsere Vision für die Zukunft ist es, unserer Linie treu zu bleiben und gesund weiterzuwachsen. Dabei möchten wir uns neuen technischen Herausforderungen stellen und unser Produkt kontinuierlich perfektionieren. Uns gehen die Ideen nicht aus. In Bezug auf Herausforderungen wünsche ich mir von der Politik eine klare Botschaft: Bürokratieabbau und Entscheidungen, die nicht nur die Krankenkassen entlasten, sondern auch die Ärzteschaft einbeziehen.

INDAMED Karteikarte für einen Musterpatienten
Karteikarte für einen Musterpatienten

Wirtschaftsforum: Ihre Unternehmenskultur und Ihre Ansätze zur Mitarbeitermotivation sind beeindruckend. Wie halten Sie in Zeiten des Fachkräftemangels Ihr Team motiviert und engagiert?

Uwe Streit: Wir legen großen Wert auf eine familiäre Arbeitsatmosphäre und bieten unseren Mitarbeitern attraktive Anreize wie Firmenwagen, Fitnesstraining am Arbeitsplatz, Altersvorsorge und Entwicklermeetings an interessanten Orten. Unsere jährlichen Entwicklermeetings im Ausland sind seit über einem Jahrzehnt äußerst beliebt und effektiv. Ein starker Teamgeist ist der Schlüssel.

Wirtschaftsforum: Zum Abschluss, welche Botschaft möchten Sie an die Gesundheitspolitik und die Kunden von INDAMED senden?

Uwe Streit: An die Gesundheitspolitik möchte ich appellieren, die Bedürfnisse der Fachleute und der Praxis stärker bei Entscheidungen zu berücksichtigen. Für unsere Kunden, die Ärzteschaft, möchte ich betonen, dass wir Produkte für sie entwickeln und nicht nur nach Umsatzrendite streben. Unsere Kundenzufriedenheit und Empfehlungen sind unser Antrieb. Wir werden weiterhin mutig neue Wege gehen, um MEDICAL OFFICE zu einem führenden Praxisverwaltungssystem zu machen.

Wirtschaftsforum: Herr Streit, mit welchen aktuellen Herausforderungen sehen Sie sich als Geschäftsführer der INDAMED konfrontiert?

Uwe Streit: Aktuell stehen wir vor technischen Herausforderungen, die sowohl durch gesetzliche Vorgaben als auch durch die rasante Entwicklung von Webtechnologien und künstlicher Intelligenz bedingt sind. Diese Aspekte beschäftigen derzeit praktisch jedes IT-Unternehmen. Bei INDAMED haben wir uns über zwei Jahrzehnte hinweg auf kundenorientierte Arbeit konzentriert. Auf dieser Grundlage arbeiten wir nun daran, neue Dienste zu entwickeln, Möglichkeiten zu erweitern und bestehende Prozesse zu optimieren.

Wirtschaftsforum: Das klingt nach einem spannenden Weg. INDAMED wurde mit der Vision gegründet, Ärzten die Verwaltungsarbeit zu erleichtern und den Fokus auf die Patientenversorgung zu lenken. Können Sie uns sagen, wie sich das Unternehmen entwickelt hat?

Uwe Streit: Alles begann mit dem Ziel, den Verwaltungsaufwand für Ärzte zu reduzieren, um mehr Zeit für die Behandlung der Patienten zu gewinnen. Im Laufe der Jahre haben wir uns einen ausgezeichneten Ruf als verlässlicher Partner der Ärzteschaft aufgebaut. Zu einer Zeit, in der viele Ärzte in den Ruhestand treten und Praxiszentren entstehen, sind unsere Lösungen mehr denn je gefragt. Besonders stolz sind wir auf eine Standortvernetzung, die auch bei langsamer Internetverbindung einwandfrei funktioniert – eine Lösung, die einzigartig in unserer Branche ist.

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Auf Messen wie der Stuttgarter Medizinmesse präsentiert INDAMED seine vielseitige Software, die Ärzte hervorragend im Praxismanagement unterstützt, mit verschiedenen Modulen zur individuellen Erweiterung
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