Sichere Daten, sichere Zukunft

Interview mit Susanne Moosreiner, Geschäftsführerin der SEP GmbH

Die griechische Mythologie ist für die SEP eine wichtige Inspirationsquelle
Die griechische Mythologie ist für die SEP eine wichtige Inspirationsquelle

Cyberangriffe sind derzeit auf Rekordniveau. Laut Bitkom-Studie ist die Gefahr von Industriespionage, Ransomware und Datendiebstahl für 81% der deutschen Unternehmen eine reale. Weil der wirtschaftliche Schaden immens ist, werden mehrschichtige Sicherheitsstrategien immer wichtiger. Die SEP GmbH aus Holzkirchen hat sich genau darauf spezialisiert. Ihre plattformunabhängigen Backup-Lösungen sind made in Germany und basieren auf dem Gedanken des ‘one fits all’.

Wirtschaftsforum: Frau Moosreiner, Sie sind Geschäftsführerin der SEP GmbH, einem Spezialisten für Backup-Lösungen. Wie war ihr Weg im Unternehmen? 

Susanne Moosreiner: Die SEP wurde in dieser Form 2003 gegründet, allerdings gab es eine Vorgängergesellschaft, in der ich bereits tätig war. Ich bin somit seit der ersten Stunde dabei und seit Anfang 2024 alleinige Geschäftsführerin. Das Thema Backup steht seit 1992 im Fokus des Unternehmens. Bis heute sind wir mit den Kunden und den Anforderungen gewachsen, mussten uns dabei immer der Konkurrenz aus Übersee und Asien stellen. Als vergleichsweise kleiner Player hat uns das Siegel „Made in Germany“ im Wettbewerb gestärkt; in unserem Produktumfeld war und ist dies ein Alleinstellungsmerkmal. 
 

Susanne Moosreiner, Geschäftsführerin der SEP GmbH
Susanne Moosreiner, Geschäftsführerin der SEP GmbH
Der SEP-Hauptsitz befindet sich in Holzkirchen, südlich von München
Der SEP-Hauptsitz befindet sich in Holzkirchen, südlich von München

Wirtschaftsforum: Wie ist SEP heute aufgestellt? 

Susanne Moosreiner: Wir beschäftigen 40 feste Mitarbeiter, in der Entwicklung kommen 15 bis 20 Freelancer hinzu. Neben dem Hauptsitz in Holzkirchen bei München gibt es eine Tochtergesellschaft in den USA; so können wir direkt Kontakte zu amerikanischen Herstellern knüpfen. 

Wirtschaftsforum: Das Thema Backup gewinnt für Unternehmen jeder Branche und Größe an Bedeutung und ist gleichzeitig eine große Herausforderung. Wie unterstützt SEP hier die Kunden? 

Susanne Moosreiner: Mit unseren Lösungen garantieren wir eine sichere und funktionierende Datenverfügbarkeit, unabhängig von Branchen, von Hard- und Software und gesetzeskonform. In diesem spannenden Bereich, den wir gern die letzte Verteidigungslinie nennen, ist es wichtig, einen vertrauensvollen Partner an der Seite zu haben, der greifbar ist und zum Beispiel nicht dem Cloud Act oder Patriot Act unterliegt. Bei vielen Wettbewerbern ist es nicht mehr standardmäßig möglich, die Daten on prem, also vor Ort, zu halten; hier unterscheiden wir uns deutlich. Wir sind vor Ort, greifbar und nah. Zudem bieten wir Kunden eine Kauflizenz; das heißt, auch wenn sie sich zum Beispiel gegen ein Backup von SEP entscheiden, können sie die Lizenz weiter nutzen. 
 

Wirtschaftsforum: Von welchen Produkten sprechen wir genau? 

Susanne Moosreiner: SEP sesam ist unsere Backup-, Restore- und Disaster-Recovery-Lösung für virtuelle und physische Umgebungen. Die aktuelle Version heißt Artemis. Mit den Namen nehmen wir Bezug auf die griechische Mythologie, wo wir viele Parallelen zu uns sehen. Auch da gab es Kämpfer, starke Persönlichkeiten, die sich verteidigen mussten, die aber auch innovativ waren. Es geht immer um Verteidigung, aber auch um Agilität und Fortschritt. Mit SEP Caps präsentieren wir ein zweites Produkt; eine Cloud-Application-Service-Backup-Lösung.

Wirtschaftsforum: Wohin wollen Sie das Unternehmen führen und welche Impulse sind dafür notwendig? 

Susanne Moosreiner: Ich befinde mich gerade in einem persönlichen Transformationsprozess vom operativen zum strategischen Geschäft mit dem Ziel, die SEP auf einen klaren Wachstumskurs zu bringen.

Messen – ideale Plattform für den persönlichen Austausch mit Kunden
Messen – ideale Plattform für den persönlichen Austausch mit Kunden

Der Markt bietet großes Potenzial und vielversprechende Chancen; angesichts der unsicheren geopolitischen Situation gewinnt „Made in Germany“ immer mehr an Bedeutung, steht es doch für Qualität und Kontinuität. Klar ist, dass wir Wachstum nur über Neukunden generieren können und dafür Brand Awareness wichtig ist. Wir sind ein kleines Unternehmen und Backups ein großes Projekt; meist geht es um Laufzeiten von fünf Jahren. Kunden müssen wissen, dass SEP eine echte Alternative ist. Wir werden deshalb den Fokus stärker auf die Bereiche Marketing und Vertrieb richten und gewachsene Strukturen umdenken. Kunden müssen zum Beispiel direkt angesprochen werden; bislang erfolgte dies über Channels wie Reseller und Distributionspartner. 

Wirtschaftsforum: Sie begleiten die SEP seit der ersten Stunde. Was sind für Sie die Gründe für den anhaltenden Erfolg? 

Susanne Moosreiner: Der exzellente Support und umfassendes Know-how. Wir sind erreichbar, sprechen deutsch, haben sehr gute Consultants, die schon bei der Backup-Strategiekonzeption helfen können, und ein sehr agiles Entwicklerteam, das Kundenwünsche schnell anpassen kann. Kunden schätzen es, im Vertrieb einen dezidierten Ansprechpartner zu haben, der sie langfristig betreut. 

Wirtschaftsforum: Sie streben auch künftig Wachstum an. Wie sehen die Ziele für die nächsten Jahre aus? 

Susanne Moosreiner: Meine Vision ist, dass Stadtwerke, Landratsämter, Stadtverwaltungen und KMUs sich wirklich Gedanken machen, dass ihre Daten sicher sind und dass sie eine digitale Souveränität aufbauen. Damit verbunden ist ein Wachstum für die SEP. Ich habe viel Verantwortung für ein tolles Team, für tolle Menschen. Sie möchte ich weiter begleiten und führen und unser Unternehmen gesund halten. Eine der größten Herausforderungen wird dabei sein, die passenden Mitarbeiter für den Wachstumskurs zu finden. 
 

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