Großartiger Kaffee von der Bohne bis zur Brühung

Interview mit Barbara Friedli, Qualitätssicherung und Steffen Rutter, Vertriebsleiter

Ein Blick auf einige Kernmarken von UCC Coffee
Ein Blick auf einige Kernmarken von UCC Coffee

Mit handwerklicher Präzision, einem kompromisslosen Engagement für Qualität und einem wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit positioniert sich UCC Coffee Switzerland als treibende Kraft in der Schweizer und internationalen Kaffeelandschaft. In diesem Interview mit European Business erläutern Barbara Friedli und Steffen Rutter, wie das Unternehmen Tradition mit Innovation verbindet, warum außergewöhnlicher Kaffee viel mehr als ein Getränk ist – und wie letztendlich Qualität immer einen starken geschäftlichen Sinn ergibt.

European Business: Frau Friedli, Herr Rutter, die Mission Ihres Unternehmens lautet: Jeder Kaffee, jeder Moment. Welche Qualitätsphilosophie liegt diesem Ansatz zugrunde? 

Barbara Friedli: Als eines der größeren Röstkollektive in der Schweiz ist es unsere Mission, was wir als hochwertigsten Rohkaffee betrachten – heute und in Zukunft – durch unser Netzwerk von Röstereien im ganzen Land anzubieten. Für uns beginnt die Qualitätssicherung bereits beim ersten Schritt: der Beschaffung. Durch unsere zentrale Einkaufseinheit und Handelspartner überprüfen und verkosten wir rigoros alle Rohkaffeekomponenten, die wir beschaffen, und bewerten deren Bohnengröße, Feuchtigkeitsgehalt und über zwei Dutzend weitere Parameter. Wenn ein Produkt unseren Standards nicht entspricht, lehnen wir es ab, denn wir werden niemals Kompromisse bei der Qualität eingehen. Diese sorgfältige Auswahl ist die Grundlage für unseren Röstprozess, bei dem jede Mischung von präzisen Röstkurven geleitet wird. Unsere erfahrenen Röstmeister überwachen den gesamten Prozess kontinuierlich und können sofort eingreifen, sollte auch nur die geringste Abweichung auftreten. 

Barbara Friedli, Qualitätssicherung
Barbara Friedli, Qualitätssicherung

European Business: Ihre Qualitätssicherung endet nicht mit dem Röstprozess. 

Barbara Friedli: Selbst der beste Kaffee wird durch eine schlecht kalibrierte Maschine ruiniert. Deshalb arbeiten unsere Baristas eng mit unseren Kunden vor Ort zusammen, um sicherzustellen, dass jede Einstellung – von der Mahlgröße über die Wasserqualität bis zur Brühtemperatur – optimiert ist. In der Schweiz sind wir auch als Händler für drei der größten Hersteller von hochwertigen Kaffeemaschinen tätig. Wir sehen dies als Teil unseres Total Coffee Solution-Versprechens, das erstklassigen Geschmack und betriebliche Zuverlässigkeit gewährleistet. Zusätzlich führen wir, besonders an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen, regelmäßige Qualitätskontrollen durch, bei denen unser Personal oder Servicepartner sensorische Eindrücke dokumentieren und die Funktionalität der Maschinen bis ins kleinste Detail prüfen. 

European Business: Wie überzeugen Sie gewerbliche und Einzelhandelskunden davon, dass dieses Qualitätsniveau – und die damit verbundenen Kosten – den Aufwand wert sind? 

Steffen Rutter, Leiter des Vertriebs
Steffen Rutter, Leiter des Vertriebs

Steffen Rutter: Marktforschungen zeigen, dass starke persönliche und gemeinsame Erlebnisse Schlüsseltreiber in der Kategorie der Heißgetränke sind – insbesondere bei Kaffee. Arbeitgeber, die möchten, dass ihre Teams motiviert zur Arbeit kommen und schnell in sinnvoller Zusammenarbeit engagieren, erkennen den Wert eines wirklich zufriedenstellenden Kaffeeerlebnisses. Die Idee ist einfach: Die Menschen möchten keinen minderwertigen Kaffee am Arbeitsplatz im Vergleich zu dem, den sie zu Hause genießen. In der Schweiz verstehen viele unserer institutionellen Kunden – Kliniken, Pflegeheime, Polizei- und Feuerwehrstationen, Justizvollzugsanstalten – dies sehr gut. Öffentliche Arbeitgeber insbesondere, die oft nicht mit dem Gehalt des privaten Sektors konkurrieren können, nutzen hervorragenden Kaffee als eine Möglichkeit, Wertschätzung zu zeigen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Aber das Wertangebot ist genauso klar für unsere Einzelhandels- und Convenience-Kunden – Tankstellen, Schnellrestaurants und ähnliches. Wenn Sie mit Kaffee Umsatz generieren wollen, muss er großartig schmecken. Und die Erfahrung zeigt: Besserer Kaffee verkauft sich mehr, was direkt zu stärkeren Margen führt.

UCC Coffee betreibt mehrere Röstereien in der ganzen Schweiz
UCC Coffee betreibt mehrere Röstereien in der ganzen Schweiz

European Business: Auf welche Innovationen konzentriert sich UCC Coffee derzeit am intensivsten?

Barbara Friedli: Nachhaltigkeit ist schon seit einiger Zeit eine wachsende Priorität für uns und unsere Kunden. In den kommenden Jahren rechnen wir damit, zusätzlich zu den renommierten Zertifizierungen, die wir bereits von Organisationen wie Demeter, Bio Suisse und der Rainforest Alliance erhalten haben, noch mehr Produktzertifizierungen zu erlangen. Die Verpackung spielt eine besonders entscheidende Rolle in unseren Nachhaltigkeitsbemühungen. In diesem Sinne bestehen unsere Nespresso-kompatiblen Kapseln nun aus 80% recycelbarem Aluminium, und wir haben unsere Kartonverpackungen vollständig auf FSC-zertifizierte Materialien umgestellt. Unter unseren Schweizer Gastronomie- und Einzelhandelspartnern gibt es auch eine zunehmende Nachfrage nach Monofoil-Verpackungen – eine Veränderung, die wir aktiv unterstützen, um die Recycelbarkeit zu verbessern und Abfall zu reduzieren.

European Business: UCC Coffee wurde 1904 gegründet, wie prägt diese lange Tradition Ihre tägliche Geschäftstätigkeit?

Steffen Rutter: Wir glauben, dass unsere lange Geschichte und tief verwurzelte Tradition nicht im Widerspruch zu unserem Streben nach Innovation stehen – vielmehr dienen sie als solide Basis für unsere Zukunft. In der Schweiz, wo wir in einem hochkompetitiven Umfeld tätig sind, üben starke Marktteilnehmer kontinuierlich Druck auf die Qualität aus. Für uns, als mittelständisches Unternehmen, wirkt dies als starker Antrieb, ständig zu innovieren und die Qualität unserer Produkte weiter zu steigern. Aufbauend auf dieser Stärke und unserem verfeinerten Handwerk, zielen wir darauf ab, unsere Präsenz auf Exportmärkten weiter auszubauen. Obwohl unser Hauptaugenmerk auf dem Schweizer Markt liegt, sehen wir auch vielversprechende Möglichkeiten, unsere in der Schweiz gerösteten Mischungen international zu präsentieren, insbesondere in Regionen wie dem Nahen Osten, Südamerika und Afrika, wo Premium-Qualität und Handwerk zunehmend geschätzt werden. Ein Beispiel hierfür: Die Schweizer Regierung verlangt von Röstern, Reserven an Rohstoffen zu halten, um die Produktion für ein paar Monate im Falle einer Importunterbrechung fortsetzen zu können. Diese Verantwortung unterstreicht unsere Rolle als zuverlässiger nationaler Lieferant.