Unterwegs zu Hause

Interview mit , Sandra Tüter, Geschäftsführerin der SOMA Caravaning Center Bremen

Sandra Tüter, Geschäftsführerin der SOMA Caravaning Center Bremen
Sandra Tüter, Geschäftsführerin der SOMA Caravaning Center Bremen

Die Pandemie hat dem Markt für mobiles Reisen einen nachhaltigen Impuls gegeben. Ursprünglich von der Angst vor Ansteckung getrieben, haben inzwischen viele Menschen die Vorteile und den Reiz des mobilen Urlaubs entdeckt. Die SOMA Caravaning Center GmbH ist mit ihren beiden Standorten Bremen und Warendorf bereits seit vielen Jahren am Markt und überzeugt ihre Kunden mit einem vielseitigen Caravan-Portfolio, fundiertem Fachwissen und einem ausgeprägten Serviceverständnis.

Wirtschaftsforum: Frau Tüter, Sie agieren in einem Marktumfeld, das sich zurzeit sehr dynamisch entwickelt. Was unterscheidet SOMA Caravaning von anderen Anbietern?

Sandra Tüter: Es gibt zurzeit viele neue Mitstreiter am Markt. Die müssen sich erst einmal etablieren und Erfahrung sammeln. Wir haben diese bereits, kennen den Markt und wissen, wie wir reagieren müssen, wenn einmal etwas nicht rund läuft. Viele der Neueinsteiger unterschätzen den Markt. Im Grund hat man bei einem Caravan ein Chassis, auf das ein Haus gebaut wird.

Ein Blick auf den Unternehmenssitz in Bremen

Da ergeben sich die Herausforderungen ganz von allein. Auch wenn alles reibungslos läuft, schätzen unsere Kunden unsere langjährige Erfahrung in der Nachbetreuung.

Wirtschaftsforum: Wie ist Ihr Portfolio aufgebaut? Welche Marktsegmente decken Sie ab?

Sandra Tüter: Wir decken alle Segmente ab, das Einsteigersegment ebenso wie das Mittelklassesegment und den Premiumbereich. Mit der Marke Sunlight richten wir uns an den Einsteigerbereich. Die Marken Dethleffs und LMC sind im Mittelklassebereich angesiedelt, während Carthago das Premium- und Concorde das Luxussegment abdeckt. Darüber hinaus bieten wir mit unserer Eigenmarke SOMA Camp eine Baureihe mit vielen Preisvorteilen und guter Ausstattung an. Über den Handel hinausgehend bieten wir auch Caravans aller Bereiche für die Vermietung an. Unsere SOMA Rent-Vermietstation ist Partner der McRent-Vermietung. Wir haben ständig rund 60 bis 70 Fahrzeuge in der Vermietung.

Wirtschaftsforum: Wie wichtig ist Ihren Kunden das Thema Nachhaltigkeit beim Kauf eines Caravans?

Sandra Tüter: Tatsächlich spielt das Thema bei den Kundenanfragen eher eine untergeordnete Rolle. E-Mobility ist bei Caravans ein schwieriges Thema. Das beginnt schon beim Gewicht. Noch sind die Lösungen, die bislang angeboten werden, nicht ausgereift. Wir als Unternehmen bemühen uns allerdings, unseren ökologischen Fußabdruck zu senken, wo immer es geht, durch den Einsatz von LEDs, Photovoltaik und auch Elektroautos.

SOMA Caravaning Wohnmobile am Standort Warendorf
An seinen Standorten in Warendorf und Bremen verfügt das Unternehmen über eine große Caravan-Flotte für unterschiedliche Marktsegmente

Sandra Tüter: Es gibt immer für alle Bereiche Kunden. In der Pandemie ist das Geschäft explodiert, gleichzeitig aber gab es Lieferengpässe. Auch das Vermietungsgeschäft hat stark angezogen. Durch den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine erleben wir eine Zurückhaltung am Markt. Die Fahrzeugpreise haben sich inzwischen um 20 bis 40 % erhöht, allerdings sind die Zinsen und die Inflation hoch. Nach wie vor stellen wir ein starkes Interesse am Markt fest, aber es wird nicht mehr so unbekümmert gekauft.

Wirtschaftsforum: Wer entscheidet sich für einen Urlaub mit einem Caravan, beziehungsweise für den Kauf?

Sandra Tüter: Heute ist unsere Zielgruppe breiter aufgestellt. Dazu gehören viele Familien, aber auch immer mehr junge und sehr junge Leute. Darüber hinaus gehören auch viele Rentner zu unseren Kunden, die ihre freie Zeit genießen möchten oder sich sogar einen Lebenstraum erfüllen und für einige Jahre ohne festen Wohnsitz mit dem Caravan durch die Welt reisen.

Wirtschaftsforum: Woher kommen Ihre Kunden?

Sandra Tüter: Im Bereich der Neufahrzeuge ist die Kundschaft eher regional, kommt aus einem Umkreis mit rund zwei Stunden Fahrzeit. Das Gebrauchtwagengeschäft ist dagegen national. Manchmal kommen Kunden sogar aus dem Ausland.

Wirtschaftsforum: Vertreiben Sie auch online?

Sandra Tüter: Natürlich vertreiben wir unsere Caravans auch über das Internet. Wir sind auf verschiedenen Plattformen vertreten und haben eine eigene Website. Aber ein Caravan ist eine große Anschaffung. Deshalb findet ein großer Teil der Verkäufe nach wie vor an unseren Standorten statt, wo die Kunden persönlich beraten werden und die Modelle erleben können.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das Jahr 2024 vorgenommen?

Sandra Tüter: Aufgrund der he-rausfordernden Gesamtsituation werden wir erst einmal keine großen Projekte anstoßen. Es ist jetzt wichtig, stabil durch diese schwierige Zeit zu kommen, unsere Effizienz zu verbessern und vor allem weiterhin unsere Kunden zufriedenzustellen. Wir planen immer solide und langfristig und machen keine übereilten Schritte.