Grüner, digitaler, besser

Interview mit Christian Nicke, Geschäftsführer Stadtverkehr Detmold GmbH

Christian Nicke, Geschäftsführer Stadtverkehr Detmold GmbH
Christian Nicke, Geschäftsführer Stadtverkehr Detmold GmbH

Der öffentliche Personennahverkehr ist eine wichtige Säule der Mobilität von morgen. Studien zeigen, dass die VerbraucherInnen bereit sind für eine Mobilitätswende – weg vom Auto, hin zu mehr öffentlichem Personennahverkehr, einem zuverlässigen und attraktiven Nahverkehr. Die Stadtverkehr Detmold GmbH (SVD) ist auf dem besten Weg, genau das zu bieten. Sie reagiert dynamisch und flexibel auf die Nachfrage nach grüner Mobilität.

Mit rund 25 Jahren ist die SVD ein im Vergleich relativ junges Unternehmen, das sich als zuverlässiger Dienstleister für die BürgerInnen der Stadt Detmold versteht. Als solcher konzentriert sich das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern auf zwei Aufgabenbereiche: den Stadtverkehr und die Bewirtschaftung von Parkhäusern in städtischem Eigentum.

Zudem bietet die SVD im Bereich Sharing Pedelecs, Lastenfahrräder und eine kleine Flotte von Elektrorollern an. Bis heute hat sich die SVD konstant weiterentwickelt. 1994 wurde die erste Stadtbuslinie eingeführt – die heutige Linie 701, die im 15-Minuten-Takt verkehrt und weite Teile des Stadtgebiets erschließt.

Um die Stadt herum hat sich im Laufe der Zeit ein dichtes Nahverkehrsnetz etabliert. Mit der Parkierung ergänzt ein zweiter Geschäftsbereich das Angebot. Die Verzahnung beider Bereiche ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. „Durch die zwei Standbeine können wir bereits vor den Toren der Stadt attraktive Angebote machen“, betont Geschäftsführer Christian Nicke. „Sie ermöglichen uns eine gezielte Verkehrssteuerung und sind gleichzeitig ein wichtiges Element der Gesamtstrategie der Stadt Detmold.“

Stadtverkehr Detmold - Elektroroller und Stadtbus
Elektroroller – eine umweltfreundliche Alternative, um Detmold zu erkunden
Stadtverkehr Detmold - Parkhaus am Finanzamt
Die SVD will Parken durch digitale Lösungen leichter machen

Neue Tickets, neue Dynamik

Für Geschäftsführer Christian Nicke hatte in der jüngeren Vergangenheit vor allem Corona und der damit verbundene Lockdown Konsequenzen für die SVD. „Gastronomie und Einzelhandel waren geschlossen, für viele gab es keinen Grund, in die Stadt zu fahren“, sagt er. „Parkhäuser und Busse waren entsprechend leer.“

Eine neue Dynamik brachte dagegen die Einführung des 9-Euro-Tickets und des Deutschlandtickets – für Christian Nicke wichtige Meilensteine. „Das Deutschlandticket hat der Branche und uns Rückenwind gebracht“, sagt er. „Im Herbst haben wir rund 6.000 Tickets verkauft; etwa die Hälfte der Personen, die im Besitz eines Detmold-Abos sind, haben upgegradet, um auch über die Stadtgrenzen hinaus in den Genuss einer neuen Mobilität zu kommen. Die Nachfrage ist groß.“

Besserer Service durch digitale Lösungen

Das Angebot neuer Tickets geht einher mit einer zunehmenden Digitalisierung. „Sowohl im Bereich Parken als auch im Nahverkehr werden digitale Produkte eine große Rolle spielen“, betont Christian Nicke. „Auch wenn es das DetmoldAbo mittlerweile als Chipkarte gibt, ist die Digitalisierung für die Kunden noch nicht so spürbar, wie wir es uns wünschen. Um hier weitere Schritte in Richtung Zukunft zu gehen, arbeiten wir mit dem Digitalisierungsteam der Stadt Detmold zusammen.“

Auch im Bereich Parkierung sollen digitale Lösungen mehr Komfort und Kundenfreundlichkeit garantieren. „Ticketing ist ein großes Thema“, erklärt Christian Nicke. „In Zukunft sollen registrierte Kunden über Kennzeichenerkennung direkt in ein Parkhaus einfahren können, registriert werden und ausfahren können. Die Abrechnung erfolgt automatisch.“

Grüne Mobilität on demand

Neben der Digitalisierung stellt der Klimaschutz eine ernstzunehmende Herausforderung dar. „Ein wichtiges Projekt für die nächsten Jahre ist der SVD-Klimaplan“, sagt Christian Nicke. „Wir beschäftigen uns intensiv mit alternativen Antrieben für die Busse und hoffen, dass dieser Plan vor Ende des Jahrzehnts in die Praxis umgesetzt ist. Um einen signifikanten Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten, sind breit gefächerte Maßnahmen notwendig. Im ÖPNV als wichtiger Baustein für nachhaltige regionale Mobilität geht der Trend hin zu ‚on demand‘, Lücken sollen zeitlich und räumlich auf Anfrage geschlossen werden, spät abends und nachts zum Beispiel durch Anrufsammeltaxis. Mit attraktiven Mobilitätsangeboten wollen wir Detmold noch attraktiver machen.“

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