Ein starker Partner im Rechenzentrum
Interview mit Arnd Krämer, Geschäftsführer der Technogroup IT-Service GmbH
Seit über 30 Jahren kümmert sich die Technogroup IT-Service GmbH aus dem Großraum Frankfurt hardwareseitig um den reibungslosen Betrieb der Rechenzentren ihrer Kunden. Inzwischen gehört das Unternehmen zum französischen Evernex-Konzern und kann somit auf eine noch größere weltweite Schlagkraft bauen. Im Interview erläuterte Geschäftsführer Arnd Krämer, weshalb es sein erklärtes Ziel ist, dass das Unternehmen auch weltweit zur Nummer 1 in seinem Segment aufsteigt und warum dies nichts mit falsch verstandenem Wettbewerbsdenken zu tun hat.
Wirtschaftsforum: Herr Krämer, Evernex steht für herstellerunabhängige IT-Services aus einer Hand – welche Leistungen bieten Sie im Markt genau an?
Arnd Krämer: Der Großteil unseres Tätigkeitsspektrums entfällt auf das klassische Third-Party-Maintenance-Business, wo wir unsere Kunden vornehmlich im Rahmen von SLAs bei der Wartung und Reparatur ihres IT-Equipments unterstützen. Neben einer unbedingten Zuverlässigkeit sowie unserer ausnahmslosen Verfügbarkeit rund um die Uhr liegt ein weiterer wichtiger Schlüssel hierbei in unserer globalen Abdeckung. Denn viele unserer Kunden – sowohl Konzerne wie namhafte Automobilhersteller oder große Mittelstandsunternehmen – sind selbst weltweit aktiv und benötigen deshalb einen starken globalen IT-Partner an ihrer Seite. Darüber hinaus engagieren wir uns mit zahlreichen Value Added-Services, insbesondere im IMAC-Bereich, um unseren Kunden erforderlichenfalls sämtliche Leistungen aus einer Hand anzubieten und ihnen die im IT-Umfeld anfallende Komplexität gänzlich abzunehmen, wenn sie dies wünschen.
Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld liegt in unserem Handel mit IT-Produkten, deren Komponenten wir gezielt ankaufen und dann entweder als Ersatzteile im Refurbishmentoder Reparaturprozess einsetzen oder an andere Kunden weiterverkaufen – darin sehen wir zudem einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer vollständig nachhaltigen IT-Landschaft.
Wirtschaftsforum: Wie grün ist die IT in Ihrem Unternehmen mittlerweile?
Arnd Krämer: Global gesehen stellt das anhaltende enorme Wachstum der IT-Branche die weltweiten Sustainability-Ziele sicherlich vor eine große Herausforderung – denn inzwischen ist der CO2-Ausstoß von IT-Equipment höher als der des gesamten Luftverkehrs. Der Großteil der Emissionen fällt in unserem Wirtschaftssegment jedoch bei der Gewinnung der Rohstoffe sowie bei der Herstellung der jeweiligen Komponenten an und nicht im laufenden Betrieb. Durch unseren klaren Fokus auf Refurbished-Ersatzteile trägt Evernex zu einer nachhaltigen Verlängerung des Lebenszyklus von IT-Equipment bei, was nicht zuletzt der hochwertigen Qualität der Produkte der OEMs geschuldet ist. Selbstverständlich unterstützen wir unsere Kunden inzwischen auch im CSR-Reporting.
Wirtschaftsforum: Seit 2020 gehört Technogroup der französischen Evernex-Gruppe an. Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der neuen Unternehmensstruktur?
Arnd Krämer: Technogroup hatte bis dato bereits über 30 Jahre hinweg ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen und in diesem Zuge durch eine sukzessive Erweiterung seines Maintenance- und Vertriebsnetzes mit mehreren Niederlassungen im gesamten DACH-Raum sein geografisches Einzugsgebiet systematisch ausgebaut. Wenn wir Server unserer Kunden unter Vertrag nahmen, die sich im Ausland befanden, konnten wir entsprechende Monitoring- und Reparaturtätigkeiten jedoch nur über Unterauftragnehmer abbilden. Durch die globalen Aktivitäten von Evernex sind wir jedoch inzwischen in 44 Ländern präsent und können aufgrund einer effektiven Matrixstruktur auch intern wichtige Innovationen noch stringenter vorantreiben.
Wirtschaftsforum: Welche Veränderungen haben Sie dabei genau im Blick?
Arnd Krämer: Immer mehr Kunden wünschen sich für ihre IT-Lösungen einen Single Point of Contact, bei dem sich verschiedenste Themen bündeln. Dadurch lassen sich die kundenseitigen Prozesse merklich vereinfachen – und gerade viele mittelständische Unternehmen können und wollen keine eigenen Abteilungen für die Wartung und Erneuerung ihres IT-Equipments unterhalten, sondern sich einfach auf eine transparente und nahtlose Lösung verlassen. Die Third-Party Maintenance wird ohne Frage unser Hauptgeschäftsfeld bleiben, aber auch wir werden unser Leistungsspektrum im Konzert mit Evernex um weitere Angebote ergänzen, um unsere Kunden noch holistischer zu unterstützen. Darüber hinaus wollen wir auch unsere bestehenden Prozesse weiter vereinfachen und bisweilen automatisieren, sodass unsere Kunden noch nahtloser ihre Verträge bei uns anlegen und unsere Leistungen abrufen können.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele möchten Sie dabei in den nächsten Jahren erreichen?
Arnd Krämer: Derzeit treten wir als größter Third-Party-Maintenance-Anbieter im DACH-Raum und drittgrößter Player weltweit auf. Wir haben das klare Ziel, auch global auf den ersten Platz zu avancieren – aber nicht aus Eitelkeit oder falsch verstandenem Wettbewerbsdenken, sondern vielmehr, um unsere Kunden auf der ganzen Welt noch umfassender unterstützen zu können. Unverzichtbar ist dafür selbstverständlich unser erstklassiges Team, weshalb wir unsere Unternehmenskultur mit unserem Chief Cultural Officer umfassend weiterentwickelt haben, um auch langfristig als attraktiver Arbeitgeber auftreten und uns das gesamte Know-how all unserer Mitarbeiterinnen konsequent zunutze machen zu können. Denn ohne ihre Kreativität hätten wir dieses starke Wachstum und eiserne Commitment zur Green IT niemals umsetzen können.