Präzisionsprodukte mit Herz
Interview mit Viktoria Steiner, Technische Geschäftsführerin und Sascha Keilwerth, Stellvertretender Geschäftsführer der raro plastics gmbh
Eine Art Start-up mit langer Tradition. Mittelständisches Familienunternehmen und großer Global Player. Offen für Neues und gleichzeitig prinzipientreu. Die raro plastics gmbh aus Berlin bringt viele verschiedene Aspekte zusammen, um ihren Kunden bestmögliche Lösungen zu bieten. Vor allem aber bietet raro hochpräzise Arbeiten aus einer Hand. Und mit Herz.
raro hat sich als Spezialist für anspruchsvolle Arbeiten im Formen- und Werkzeugbau bei Unternehmen aus der Medizintechnik, der Automobilindustrie, der Sicherheitstechnik und der Elektro- und Elektronikbranche einen Namen für Qualität und Zuverlässigkeit gemacht. Die Produkte gehen bis nach China und in die USA. Das Berliner Unternehmen ist seit 2021 eine Tochter der Novapax Kunststofftechnik Steiner GmbH & Co. KG. raro blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich wurden Stahltypen für Schreibmaschinen hergestellt, die in den 1980er- und 1990er-Jahren von Kunststofftypenrädern abgelöst wurden, die heute noch im Angebot sind. Mit Viktoria Steiner steht eine engagierte wie tatkräftige Geschäftsführerin an der Spitze von raro. „Wir sind ein kleines Team von rund 20 Mitarbeitern, in dem man sich gegenseitig hilft und unterstützt“, betont sie. „Wenn Not am Mann ist, ist es selbstverständlich, dass ich mit anpacke. Der Kunde steht für uns immer im Mittelpunkt; es geht darum, ihn mit Qualitätsprodukten pünktlich und zuverlässig zu beliefern.“
Die bodenständige und pragmatische Unternehmerin, die auch im Urlaub für Probleme ihres Teams immer ein offenes Ohr hat, wird unterstützt von Sascha Keilwerth. Der Stellvertretende Geschäftsführer hat lange für internationale Automobilkonzerne gearbeitet und schätzt heute die flachen Hierarchien, die Flexibilität und die schnellen Entscheidungen des mittelständischen Familienunternehmens. „Wer mit einer Idee zu uns kommt, bekommt ein Rundum-sorglos-Paket mit kompletten Prozessen, kompletter Entwicklung und Werkzeugbau“, sagt er. „Das unterscheidet uns vom Wettbewerb. Wir sind zwar auf kleine Losgrößen bis zu 100.000 Stück spezialisiert, können aber durch die Zusammenarbeit mit der Novapax, für die wir eine verlängerte Werkbank sind, alles abdecken. Hinter diesen Leistungen stehen 125 Jahre Tradition und die Erkenntnis, dass man Erfahrung nicht kaufen kann.“
Aus Erfahrung gut
Dank 125 Jahren Erfahrung ist raro in der Lage, sich den Veränderungen des Marktes und den wachsenden Ansprüchen der Kunden anzupassen. Als Zulieferer für verschiedene Industrien stellt das Unternehmen unterschiedlichste Produkte her. Ein Beispiel ist die Entwicklung einer Ballonform für Stents, bei der der Werkzeugbau stark involviert ist. „Die Medizintechnik spielt für uns eine zentrale Rolle“, sagt Viktoria Steiner. „Wir sind nach ISO 1385 zertifiziert, haben einen Reinraum der Klasse 8 und werden diesen Bereich in Zukunft weiter ausbauen. Die Ballonform haben wir selbst entwickelt und haben damit ein Alleinstellungsmerkmal am Markt.
Generell sind wir für alle Branchen offen und versuchen immer, eine Lösung zu finden.“ „Der Markt entwickelt sich immer schneller und man muss abwägen, welchem Trend man folgt, was wirklich sinnvoll ist“, ergänzt Sascha Keilwerth. „Bei aller Offenheit ist es wichtig, seiner Linie treu zu bleiben und Kontinuität zu zeigen. Wir haben in den vielen Jahren am Markt gesehen, dass sich das Gute durchsetzt, dass in der Ruhe, in der Qualität und im Ergebnis die Stärke liegt.
Anders als bei vielen Mitbewerbern steht Qualität für raro an erster Stelle. Wir wollen langfristige Kundenbeziehungen.“ Auch Viktoria Steiner betont, dass Kundenkontakte intensiv gepflegt werden; die menschliche Komponente sei sehr wichtig. Das gilt auch für die Beziehung zu den Mitarbeitern. Das familiäre Miteinander ist ein wichtiges Merkmal des Unternehmens und gerade in herausfordernden Zeiten ein sicheres Fundament. „Goldene Zeiten erleben wir momentan nicht“, sagt Viktoria Steiner. „Wir schauen, was der Markt macht und bleiben erfinderisch. Vor allem aber bleiben wir ein Unternehmen mit Herz.“